Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zecken: FSME-Gefahr ist im Kreis am höchsten
KREIS RAVENSBURG (sz) - Das Risiko, sich in Deutschland mit dem durch Zecken übertragenen FSMEVirus zu infizieren, ist stark gestiegen, meldet das Landratsamt Ravensburg. Im Landkreis Ravensburg wurden laut der Pressemitteilung seit Anfang Mai bereits 13 FSME-Erkrankungen festgestellt. Damit ist er landesweit der Kreis mit den meisten bislang gemeldeten Fällen 2018.
Nach Aussage von Gerhard Dobler, Leiter des Konsiliarlabors für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) in Deutschland, gelten in Baden-Württemberg unverändert alle Stadt- und Landkreise, außer dem Stadtkreis Heilbronn, als FSME-Risikogebiete. Der Landkreis Ravensburg ist bereits seit Jahren als FSMEHochrisikogebiet eingestuft und seit 2017 sogar führend, was die absoluten Erkrankungszahlen im Land Baden-Württemberg angeht. Im vergangenen Jahr waren es laut Landratsamt 19 Fälle. Die Symptome der Virusinfektion, die zur Hirnhautoder Gehirnentzündung führen kann, sind von hohem Fieber, Kopfschmerzen und bei stärkerer Ausprägung auch von neurologischen Ausfällen begleitet, die bis hin zur Lähmung gehen.
Einen wirksamen Schutz gegen FSME-Erkrankungen stellt die mehrfache Schutzimpfung gegen FSME dar. Die Impfung wird für Personen empfohlen, die in Risikogebieten wohnen, arbeiten oder sich aus anderen Gründen dort aufhalten. Betroffen sind vor allem Personen, die sich viel in der freien Natur, im Wald, in Waldnähe oder im heimischen Garten aufhalten. Das Halten von Hunden oder Katzen stellt einen zusätzlichen Risikofaktor dar. Da Zecken nicht nur FSME, sondern auch weitere Erkrankungen wie Borreliose und Tularämie übertragen können, rät das Landesgesundheitsamt Stuttgart außerdem beim Aufenthalt in der Natur lange Kleidung und festes Schuhwerk zu tragen. Auf heller Kleidung lassen sich die Zecken leichter entdecken und entfernen. Daheim sollte man seinen Körper genau auf Zecken absuchen, insbesondere auch in Hautfalten.