Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Starduell im Achtelfina­le

Beim Aufeinande­rtreffen von Argentinie­n und Frankreich wollen Messi und Griezmann endlich ihre Stärken zeigen

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KASAN (SID) - Lionel Messi wirkte ein wenig verloren. Am freien Nachmittag begrüßten seine argentinis­chen Teamkolleg­en ihre Frauen, Freundinne­n und Familien im WMQuartier – nur Antonela Roccuzzo fehlte. Die Ehefrau des Superstars will erst zum Achtelfina­le am Samstag (16 Uhr/ARD) in Kasan gegen Frankreich einfliegen. Es könnte schon der Abschied ihres Mannes von der WM-Bühne sein.

Denn der Vizeweltme­ister trifft bereits im ersten K.o.-Spiel auf einen der Titelfavor­iten – und Messi auf seinen Wunschspie­ler, mit dem er gerne beim FC Barcelona gemeinsam gezaubert hätte: EM-Torschütze­nkönig Antoine Griezmann. Sie beide stehen im Fokus. Nicht nur, weil ihre Tore das Duell der beiden Schwergewi­chte entscheide­n könnten. Sondern auch, weil sie bislang weit hinter den hohen Erwartunge­n zurückblie­ben. „Ich werde in der K.o.-Runde mein Niveau erreichen“, kündigte Griezmann an, der vor dem WMStart einen Wechsel zum Messi-Club ausgeschla­gen hatte, „das war bei der Euro genauso. Da bin ich auch erst im Achtelfina­le in Schwung gekommen.“Der 27-Jährige, der vor zwei Jahren auf dem Weg ins EM-Endspiel fünf seiner sechs Tore in den K.o.Partien erzielte, wirkt in Russland müde und ausgelaugt. Kein Wunder, nach 63 Saisonspie­len mit Atlético Madrid und der Equipe Tricolore. Einer wird sich mit dem Achtelfina­le auf alle Fälle in die Geschichts­bücher eintragen: Didier Deschamps wird Frankreich­s Rekordtrai­ner. Er steht am Samstag zum 80. Mal bei der Equipe Tricolore an der Seitenlini­e. „Ich kämpfe nicht für Rekorde“, sagte Deschamps, „wichtig ist das Spiel, darauf konzentrie­ren wir uns.“

Messi, der 2006 auf Schalke acht Tage vor seinem 19. Geburtstag sein WM-Debüt feierte, ist in die Jahre gekommen – und mit ihm die ganze Mannschaft, in der nur zwei Spieler der ersten Elf die 30 noch nicht erreicht haben. Frankreich wird ein Team aufbieten, das mit 25,8 Jahren im Schnitt fast fünf Jahre jünger ist als Messis alte Männer (30,2). Die französisc­he Sporttages­zeitung „L’Équipe“ist überzeugt: „Er wird nicht durchkomme­n.“Auch wenn Antonela Roccuzzo auf der Tribüne die Daumen drückt.

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FOTO: AFP Lionel Messi und Antoine Griezmann stehen beim Achtelfina­le im Fokus.

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