Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mit dem Fahrlehrer zum Fahr-Fitness-Check
Der ADAC bietet den Fahr-FitnessCheck seit 2010 an, bundesweit seit dem Jahr 2015. Dies ist auch eine Reaktion auf Forderungen, ältere Autofahrerinnen und Autofahrer sollten spätestens ab dem 70. Lebensjahr eine ärztliche Bescheinigung über ihre Fahrtüchtigkeit vorlegen. Oder gar eine erneute Prüfung machen. Ein Verlust der Fahrerlaubnis, so der Standpunkt des Automobilclubs, würde die Lebensqualität erheblich einschränken. Die Resonanz auf diesen Check ist bislang eher gering. Bundesweit haben rund 13 000 Menschen teilgenommen, in Baden-Württemberg rund 650, in Bayern etwa 1700. Die Zahl steige aber, so der ADAC, da dieses Angebot bekannter werde. Die Gefährdung älterer Verkehrsteilnehmer sei deutlich. Über 65-Jährige haben im Jahr 2016 rund 30 Prozent der Verkehrstoten im Straßenverkehr ausgemacht, bei einem Bevölkerungsanteil von etwa 21 Prozent. Fahrschulen, die den FahrFitness-Check mit speziell ausgebildeten Fahrlehrern anbieten, findet man beim zuständigen ADAC-Regionalclub oder beim Fahrlehrerverband. Oft hilft auch eine direkte Anfrage bei einer Fahrschule. Der Check ist nicht auf Mitglieder des ADAC-Clubs beschränkt, allerdings kostet er dann 79 statt 59 Euro. Die Fahrschulen geben die Ergebnisse nicht an die Führerscheinstelle oder andere Behörden weiter. Stattdessen gibt es konkrete Tipps.
Anders ist es, wenn die Polizei die Stoppkelle zückt. Haben die Beamten den Eindruck, dass der Fahrer oder die Fahrerin nicht verkehrstüchtig ist, wird die Weiterfahrt sofort untersagt oder der Fall bei der Führerscheinstelle gemeldet. Die Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt kann ein ärztliches Attest verlangen – oder die Fahrerlaubnis entziehen. (bgw)