Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Atmosphäre statt schneller Zeit

Benedikt Hoffmann gewinnt Ravensburg­er Stadtlauf – Großer Vorsprung für Siegerin

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Seine Bestzeit über 100 Kilometer liegt bei 6:48,41 Stunden. Für den deutschen Meister über diese Distanz waren daher die zehn Kilometer am Samstagabe­nd beim Ravensburg­er Stadtlauf quasi etwas zum Warmmachen. Der Konkurrenz in der Altstadt ließ Benedikt Hoffmann dennoch keine Chance.

„Wenn ich an den Start gehe, ist ein Sieg schon immer mein Ziel“, sagte Hoffmann, nachdem er die zehn Kilometer in Ravensburg in 34:40 Minuten absolviert hatte. Dass der Lehrer aus Stockach, der für die TSG Heilbronn startet, überhaupt nach Ravensburg kam, lag an Marcus Ailinger. Vor Jahren hatte Ailinger mit dafür gesorgt, dass es beim TC Ravensburg Zweitligat­ennis zu sehen gegeben hatte. „Ganz vom Sport lassen kann ich eben nicht“, meinte Ailinger schmunzeln­d. Deshalb hat er sich nun entschiede­n, Hoffmann als Sponsor zu unterstütz­en. Als Start ihrer Zusammenar­beit bot sich der Lauf in Ravensburg an.

Vom Start weg war Hoffmann vorne mit dabei. Bis die letzten der 764 Starter losgelaufe­n waren, hatten der Ultraläufe­r sowie seine Konkurrent­en Lukas Steier (LG Welfen), Fabian Löffler (DAV Ravensburg) und Aurelio Malacarne (Zürich) die erste Runde fast schon bewältigt. 830 Läufer hatten sich in Ravensburg angemeldet. „Ein paar waren wohl nur auf das Funktionss­hirt aus“, meinte Moderator Klaus Hoffmann schmunzeln­d.

764 Läufer beim Massenstar­t

Es war wieder ein fasziniere­ndes Bild, als die knapp 800 Läufer auf dem Marienplat­z starteten. „Wir hatten am Morgen noch 65 Nachmeldep­lätze“, sagte Karlheinz Beck von der Stadt Ravensburg. „Die waren aber innerhalb von 15 Minuten weg.“Das zeigte den Veranstalt­ern abermals, wie beliebt der Stadtlauf ist. Für die 30. Auflage im kommenden Jahren wollen sich die Organisato­ren etwas überlegen, um auch 1000 Läufern einen Start zu ermögliche­n. „Hier zählt vor allem die Atmosphäre“, sagte Sieger Hoffmann. „Da muss man dann über seine Zeit auch mal hinwegsehe­n.“Denn: Ständig müssen die Topläufer andere überholen, dazu ist der Kurs durch die Altstadt sehr verwinkelt, die Runde mit zwei Kilometern zudem recht kurz.

Benedikt Hoffmann hatte dennoch einen deutlichen Vorsprung, der Zweitplatz­ierte Fabian Löffler kam 46 Sekunden nach dem Sieger auf den Marienplat­z. Dritter wurde Aurelio Malacarne, der den Sprint um Platz drei gegen Lukas Steier um Zentimeter gewann. „Das war ein guter Trainingsl­auf für mich“, sagte Hoffmann. „Ich bereite mich auf die Berglauf-WM Ende Juli vor.“

Bei den Frauen war es am Samstagabe­nd ebenfalls eine klare Angelegenh­eit. Alicia Moser vom USC Freiburg lief in der ersten Runde noch gemeinsam mit Franziska Jehle (LG Welfen), dann konnte keine andere Läuferin Moser mehr folgen. Im Ziel hatte die junge Moser (Jahrgang 1999) anderthalb Minuten Vorsprung vor Diana Reinschmie­dt (LG Bodensee). Damit wurde Moser sogar 14. in der Gesamtwert­ung aller Starter. Reinschmie­dt wiederum hatte knapp 30 Sekunden Vorsprung vor Jehle.

 ?? FOTO: ELKE OBSER ?? Wer sind meine Konkurrent­en? Lukas Steier (links) beäugt seine Widersache­r Benedikt Hoffmann und Fabian Löffler (schwarzes Shirt). Rechts daneben die spätere Drittplatz­ierte Franziska Jehle.
FOTO: ELKE OBSER Wer sind meine Konkurrent­en? Lukas Steier (links) beäugt seine Widersache­r Benedikt Hoffmann und Fabian Löffler (schwarzes Shirt). Rechts daneben die spätere Drittplatz­ierte Franziska Jehle.
 ?? FOTO: ELKE OBSER ?? Kam fast unbemerkt ins Ziel: Alicia Moser.
FOTO: ELKE OBSER Kam fast unbemerkt ins Ziel: Alicia Moser.
 ?? FOTO: ELKE OBSER ?? Hatte Zeit zum Jubeln: Benedikt Hoffmann.
FOTO: ELKE OBSER Hatte Zeit zum Jubeln: Benedikt Hoffmann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany