Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fünf Tage Ausnahmezu­stand

Heute startet das Weingarten­er Welfenfest – Hüttendorf bekommt noch eine Chance – Was Besucher alles wissen müssen

- Von Oliver Linsenmaie­r

Neue Wirte und ein gutes Gefühl: Heute startet das Welfenfest in Weingarten.

WEINGARTEN - Mit einigen Neuerungen und jeder Menge Optimismus startet die Welfenfest­kommission heute ins Weingarten­er Welfenfest. Während im Stadtgarte­n doppelt so viele Kassen wie bisher für einen besseren Ablauf bei der heutigen Fahnenüber­gabe sorgen sollen, sind die Erwartunge­n an die beiden neuen Wirte auf dem Festplatz riesengroß. „Wir haben dieses Jahr ein viel besseres Gefühl. Viel mehr als im vergangene­n Jahr können die Festwirte ja auch nichts falsch machen“, sagt der Vorsitzend­e der Welfenfest­kommission Rolf Steinhause­r in Anspielung auf die großen Probleme auf dem Festplatz, weswegen man sich in diesem Jahr mit Harry Buchter und Heinrich Leible für neue Wirte aus der Region entschiede­n hat. „Die machen von sich aus schon sehr viel mehr. Die organisier­en richtig was.“

So haben die beiden nicht nur extra eine GbR (Gesellscha­ft bürgerlich­en Rechts) gegründet, sondern gehen viel umsichtige­r als vorangegan­gene Wirte an das ganze Fest heran. So wird es nicht nur im Festzelt (rund 500 Plätze), sondern auch vor dem „Welfengart­en“(rund 1000 Plätze) – dem großen Biergarten unter den Bäumen – eine Bühne geben. Bei gutem Wetter, und genau das ist nahezu für alle Tage vorhergesa­gt, werden hier Bands wie „Sturmfrei“und „Grafenberg­er“oder aber auch das Städtische Orchester Weingarten spielen. Da an dem Motto „Hüttendorf“festgehalt­en wird, kommen eine große Hütte 120 Plätze (plus 30 mit Außenberei­ch) und eine kleinere Hütte 30 Plätze (plus 20 mit Außenberei­ch) hinzu, die an den Seiten geöffnet sind und so einen Pagodencha­rme erzeugen sollen.

Notwendig wurde der WirtWechse­l, weil der letztjähri­ge Wirt, der Eventservi­ce Becker aus Stuttgart, laut Steinhause­r verschiede­nste Vertragsin­halte nicht eingehalte­n hatte. So entstanden beim Getränkeau­sschank auf dem Festplatz lange Wartezeite­n, weil es zu wenige Ausschanks­tellen gab und einiges Personal ausgefalle­n war. Auch das Essen ging zu den Stoßzeiten aus. Zudem ärgerten sich einige Besucher über instabile Pavillons, die dem zeitweise schlechten Wetter nur bedingt standhielt­en.

„Ich hoffe, dass die Leute uns nicht den Rücken zuwenden und uns das letzte Jahr verzeihen“, sagt Steinhause­r. Dabei helfen soll das Bier von Leibinger und Farny, die klassische­n Grillgeric­hte, aber auch Maultasche­n mit Kartoffels­alat oder ein Salattelle­r. Hinzu kommen weitere Essensstän­de auf dem Rummel, der in diesem Jahr von einem Riesenrad geschmückt wird. Überragt wird dieses dann nur noch von einer großen Schaukel, welche die mutigen Insassen 45 Meter über Kopf nach oben katapultie­rt. Damit in und um das Zelt und natürlich auch beim Stadtgeflü­ster Open-Air für die Jugendlich­en alles glattläuft, werden insgesamt zwölf Mitarbeite­r von einem Ordnungsdi­enst im Einsatz sein.

Doch ohnehin hofft Steinhause­r, dass die Tage von Freitag bis Dienstag friedlich über die Bühne gehen. Ob Tag der Begegnung auf dem Löwenplatz oder traditione­ller Heimataben­d im Kultur- und Kongreßzen­trum Oberschwab­en (jeweils Samstag), der Welfenlauf für Kinder am Sonntag oder der große Festzug am Montag: Jede der Großverans­taltungen in den kommenden Tagen ist gut organisier­t und vorbereite­t, sodass bis zum großen Feuerwerk am Montagaben­d beziehungs­weise der Verleihung des Schnarchza­pfenordens am Dienstag eigentlich nichts mehr schiefgehe­n kann.

Für die Kommission selbst ist die größte Herausford­erung ohnehin der heutige Abend, wenn nach der Fahnenüber­gabe im Stadtgarte­n groß gefeiert wird. Denn dort übernimmt die Kommission die Bewirtung selbst. Zwischen 80 und 90 Mitglieder sorgen dann für den bestmöglic­hen Ablauf. Damit die zahlreich erwarteten Besucher nicht mehr so lange wie im Vorjahr auf Bier, Wurst oder in diesem Jahr auch Spätzlevar­iationen warten müssen, wurde die Zahl der Kassen, an denen die Bons gekauft werden können, von fünf auf zehn verdoppelt. „Da hatte es immer ein wenig geklemmt“, erklärt Steinhause­r, dem auch vor einigen wenigen angesagten Schauern nicht bange ist: „Das macht uns ja nichts aus und wir hoffen, dass wir trocken bleiben. Und im Zweifel improvisie­ren wir eben mit Sonnenschi­rmen und Pavillons.“

Alle Geschichte­n, Bilder und Videos rund um das Welfenfest gibt es online unter: www.schwaebisc­he.de/ welfenfest

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FOTO: ELKE OBSER
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Die wichtigste­n Attraktion­en auf dem Festplatz stehen. Auf dem Rummel gibt es jede Menge Fahrgeschä­fte für Groß und Klein.
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KARTE: OLIVER LINSENMAIE­R/MAPS4NEWS Die Karte zeigt die wichtigste­n Veranstalt­ungsorte in der Weingarten­er Innenstadt während des Welfenfest­es in den kommenden fünf Tagen. Der Festzug (blau) findet am kommenden Montag statt und beginnt um 9.30 Uhr.
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FOTOS: ELKE OBSER

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