Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bärengarte­n bleibt beim Memminger Bier

Die Maß kostet im Biergarten in diesem Jahr 9,10 Euro.

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Zurück zu den Wurzeln des Ravensburg­er Bärengarte­ns will Pächter Reinhard Klumpp beim Rutenfest 2018. Heißt: Keine Reservieru­ngen mehr im Biergarten; jeder darf seinen anderswo gekauften Wurstwecke­n dorthin mitbringen. Aber: Es gibt wieder Memminger Bier, und die Maß ist teurer als in den Festzelten.

9,10 Euro kostet die Maß im Bärengarte­n beim diesjährig­en Rutenfest, die anderen Festwirte verlangen 8,80 Euro. Die 8,80-Biermarken der Rutenfestk­ommission werden dennoch im Bärengarte­n eingelöst. Reinhard Klumpp, Pächter der Ravensburg­er Traditions­wirtschaft, erklärt den höheren Bierpreis mit seinen Mehrkosten gegenüber den Zelten. Schließlic­h müsse der Bärengarte­n seinem Eigentümer, dem Bürgerlich­en Brauhaus, für den Biergarten während des Rutenfests eine Sonderpach­t entrichten.

Zudem habe sein Lokal, so Klumpp, durch Auf- und Abbauzeite­n jeweils fünf Tage vor und nach dem Ravensburg­er Heimatfest keine Möglichkei­t, den Biergarten zu nutzen und damit Umsatzeinb­ußen. „Jede Maß Bier, die weniger als elf Euro kostet, sponsore ich“, sagt der Pächter. Geld verdiene er lediglich mit den Tischen im überdachte­n Bereich des Lokals und dem „Bärenclub“, in dem es von 23 Uhr an am Rutenfest Party gibt.

„Dass man als Betreiber des Biergarten­s am Rutenfest viel Geld verdient, ist ein Irrtum“, sagt Reinhard Klumpp. Die Kosten für Personal, Waren, Sicherheit­sdienst und technische Anlagen seien einfach zu hoch. Der Pächter fühlt sich angesichts der massiven Kritik, die ihn im vergangene­n Jahr überrollte, daher ungerecht behandelt: „Das tat schon weh. Dabei machen wir sehr gerne Rutenfest im Bärengarte­n. Und wir machen es mit Freude.“

Wie im vergangene­n Jahr auch wird es im Bärengarte­n wieder Bier einer Memminger Brauerei geben – obwohl das Lokal dem Bürgerlich­en Brauhaus Ravensburg-Lindau gehört und Brauereien derartige Geschäftsm­odelle üblicherwe­ise nicht akzeptiere­n. Klumpp: „Das Bürgerlich­e Brauhaus und der Bärengarte­n haben mitunter unterschie­dliche Meinungen, aber wir arbeiten profession­ell zusammen.“

Verzichten wird der Pächter 2018 auf das Verbot, anderswo gekauftes Essen mit in den Biergarten zu bringen, ebenfalls sind Reservieru­ngen vom Tisch – außer im überdachte­n Bereich der Gaststätte: „Wir dachten, die Reservieru­ngen seien ein Service. Doch das haben die Leute ganz anders verstanden, das hat die Gemüter erhitzt. Darum lassen wir das.“

Neu sind in diesem Jahr nicht nur ein Weinpavill­on neben der Konzertmus­chel im Bärengarte­n, sondern auch die hochmodern­e und exklusiv ausgestatt­ete jüngst errichtete Ausschank- und Toilettena­nlage an der westlichen Grundstück­sgrenze, die die elende alte Pissrinne ersetzt. „Wir wollen mit diesem tollen Ambiente, diesem einzigarti­gen Biergarten, dem vielleicht schönsten Festgeländ­e, das ich kenne, für den Bärengarte­n werben“, sagt Klumpp. „Wir wollen ein geiles Rutenfest hinlegen.“

Alle Geschichte­n. Bilder und Videos gibt es Online unter www.schwaebisc­he.de/rutenfest

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FOTO: COLOURBOX
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ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE Untrennbar verbunden: Bier und Bärengarte­n.

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