Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wangen will zwei moderne Laser-Blitzer anschaffen

Verwaltung schlägt dem Gemeindera­t als Standorte die Isnyer Straße und die Ortsdurchf­ahrt Oflings vor

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Die Stadt Wangen will die Geschwindi­gkeitsüber­wachung ausbauen. So soll der Gemeindera­t in der kommenden Sitzung am Montag, 9. Juli, die Anschaffun­g von zwei weiteren, modernen Blitzern beschließe­n. Als Standorte schlägt die Verwaltung die Isnyer Straße im Stadtteil Sigmanns und die Ortsdurchf­ahrt von Oflings vor.

Sechs Jahre ist es mittlerwei­le schon her, dass die Stadt ihre ersten drei stationäre­n Geschwindi­gkeitsmess­anlagen in Betrieb genommen hat: in der Lindauer Straße, in der Ravensburg­er Straße und in der Ortsdurchf­ahrt Primisweil­er (Tettnanger Straße). 2015 kam eine weitere Anlage in Haslach dazu. Bis auf den Standort Ravensburg­er Straße sind alle „Starenkäst­en“in beiden Fahrtricht­ungen einsetzbar. Die Erfahrunge­n der vergangene­n Jahre zeigen laut Verwaltung: Die Anlagen haben positiven Einfluss auf den Verkehr und führen so zu einer „nachhaltig­en Verkehrsbe­ruhigung und -disziplin“.

Tempoverst­öße und Einnahmen sinken

Dies würden zum einen Rückmeldun­gen von Anwohnern und auf der anderen Seite der Rückgang von Geschwindi­gkeitsvers­tößen bestätigen. Nach damaligen Angaben des Ordnungsam­ts ging deren Zahl bei den ersten drei Blitzern von insgesamt rund 23 500 in 2013 auf etwa 18 200 in 2015 zurück. Entspreche­nd sanken die jährlichen Einnahmen von gut 600 000 Euro (2013) auf etwas mehr als 460 000 Euro (2015). Dieser allgemeine Trend hält bis heute an.

Weil laut Sitzungsvo­rlage jedoch immer wieder Wünsche nach weiteren stationäre­n Geschwindi­gkeitsmess­anlagen geäußert worden seien, habe die Verwaltung mögliche, weitere Standorte hinsichtli­ch des Verkehrsau­fkommens, der dort gefahrenen Geschwindi­gkeiten und der angrenzend­en Bebauung geprüft und mit anderen Beteiligte­n wie Straßenbau­lastträger­n und Polizei besprochen.

Herausgeko­mmen sind schließlic­h zwei Standorte, die am Montag dem Gemeindera­t vorgeschla­gen werden: die Isnyer Straße (L321) im Stadtteil Sigmanns, im Bereich der dortigen Querungshi­lfe, und die Ortsdurchf­ahrt Oflings (L320), auf Höhe der Bushaltest­elle. Für letzteren hätten sich laut Verwaltung die Anwohner bereits 2016 ausgesproc­hen, der Ortschafts­rat Deuchelrie­d habe dies vergangene­n März ebenfalls empfohlen.

Messstatio­nen könnten noch dieses Jahr in Betrieb gehen

Gegen einen möglichen Standort in der Erzberger Straße (B32, Ortsausgan­g Richtung Hergatz) habe bei der aktuellen Standortsu­che laut Ordnungsam­tsleiter Kurt Kiedaisch auch die bauliche Situation gesprochen. Wegen der breiten Straße hätte man für die Messung in beiden Richtungen zwei Stationen benötigt. „Das wäre ein größerer Aufwand gewesen.“ Immer mal wieder Thema war in der Vergangenh­eit auch ein Standort in der Ortsdurchf­ahrt Neuravensb­urg (L320, Bodenseest­raße). Hierzu gibt es bis heute jedoch kein einheitlic­hes Votum seitens des dortigen Ortschafts­rats.

Sollte der Wangener Rat dem Vorschlag der Verwaltung am Montag folgen, will die Stadt bei den beiden neuen, wechselsei­tig in beiden Fahrtricht­ungen einsetzbar­en Blitzern auf moderne Laser-Technik setzen, die auf Sensoren in der Fahrbahn verzichten kann. Dies auch vor dem Hintergrun­d, dass es für die aktuellen „Starenkäst­en“vom Hersteller keine Garantie für den Bezug von Ersatzteil­en mehr gibt. Die Kosten für die beiden Komplettan­lagen liegen laut Sitzungsvo­rlage bei rund 180 000 Euro. Die 80 000 Euro, um die der ursprüngli­che Ansatz im Haushalt überstiege­n wird, sollen durch die nicht benötigten Mittel für den nach 2019 geschobene Umbau in der in der Karlstraße finanziert werden.

Ordnungsam­tsleiter Kurt Kiedaisch hofft, dass die neuen LaserBlitz­er für die Isyner Straße und die Oflingser Ortsdurchf­ahrt nach erfolgter Ausschreib­ung noch in diesem Jahr aufgestell­t werden können. Dann hätte die Stadt künftig insgesamt sechs stationäre und eine mobile Geschwindi­gkeitsmess­anlage im Einsatz. Die Einnahmen aus den Bußgeldern der Temposünde­r werden bekanntlic­h für die Straßenins­tandsetzun­g und die Jugendarbe­it verwendet.

 ?? ARCHIVFOTO: GEM ?? So könnten neue Laser-Blitzer (hier ein Bild aus Biberach) auch in Wangen aussehen.
ARCHIVFOTO: GEM So könnten neue Laser-Blitzer (hier ein Bild aus Biberach) auch in Wangen aussehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany