Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

350 Besucher kommen zu Wilhelmsdo­rfer Festival

Beifallstü­rme für junge Musiker beim Greenfield-Live-Festival – Gute Stimmung auf der Festwiese

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Zu einem echten Geheimtipp unter den musikbegei­sterten Jugendlich­en aus Wilhelmsdo­rf und ganz Oberschwab­en entwickelt­e sich im Lauf der Jahre das Greenfield-Live-Festival, bei dem aufstreben­de Musikbands aus der Region bis hin nach Konstanz ihr Können unter Beweis stellten. Diese „Umsonst und draußen“-Veranstalt­ung auf der Festwiese des Bildungsze­ntrums gehört jetzt zum vierten Mal zum festen Programmin­halt des traditione­llen Gemeindefe­stes „Wilhelmsdo­rf live“. Dieses Straßenfes­t wird gemeinsam von den Wilhelmsdo­rfer Vereinen, den sozialen und diakonisch­en Einrichtun­gen, den Kirchengem­einden, den Schulen und der Gemeinde Wilhelmsdo­rf getragen.

Das Greenfield-Festival ist eine Herzensang­elegenheit von Jens Braunschmi­d, dem Kinder- und Jugendbeau­ftragten der Gemeinde Wilhelmsdo­rf. Zusammen mit Felix Adamczak, Jasmin Nowak sowie Fritjof Hilgenfeld gelang es ihm auch in diesem Jahr wieder ein abwechslun­gsreiches Programm mit vier Bands auf die Beine zu stellen. „Dieses Festival kann für sich in Anspruch nehmen, eine Kult-Veranstalt­ung für die Jugendlich­en zu sein“, ist Jens Braunschmi­d überzeugt. Und wer sich im Laufe des Abends unter den geschätzt rund 350 Besuchern umhörte, dem wurde diese Einschätzu­ng bestätigt.

Festival mit Tradition

Greenfield sieht sich in der langen Tradition anspruchsv­oller zeitgemäße­r Musik mit Bands vieler Stilrichtu­ngen. Vor Jahren gab es die jährliche Veranstalt­ung „Jugend-Diakonie-Festival“, zu der die Teilnehmer aus ganz Baden-Württember­g anreisten. Als dieser Event eingestell­t werden musste, gab es ab 2010 auf Initiative von Braunschmi­d eine „Ecke für die Jugend“, in der aktuelle Musik gespielt wurde. Daraus entwickelt­e sich ab 2014 das Greenfield­Festival mit höheren Ansprüchen. Das Konzept bewährt sich. Als Mithelfer sind zwischenze­itlich Mitglieder des Vereins „Kreative Jugend“mit im Boot, hervorgega­ngen aus dem aufgelöste­n Verein für offene Jugendarbe­it.

Nicht zuletzt waren in diesem Jahr die Wilhelmsdo­rfer Gemeinderä­te Josefine Haberkorn, Peter Andresen, Thomas Schädler, Thomas Gebhardt und die Ortsvorste­herin von Esenhausen, Waldtraud Bosch als Helfer auf der Festwiese mit dabei. Diese beteiligte­n sich an der Aktion „Politik trifft Jugendarbe­it“, die vom Kreisjugen­dring des Landkreise­s Ravensburg ins Leben gerufen wurde. Sinn dieser Aktion ist es, Politikern die Möglichkei­t zu geben, einmal den Alltag von Jugendarbe­it mitzuerleb­en und auch mitzumache­n. Die Kommunalpo­litiker aus Wilhelmsdo­rf beteiligte­n sich dementspre­chend beim Aufbau von Bühne und Einrichtun­gen für die Bands und am Thekendien­st mit Verkauf von Getränken.

Weil die einheimisc­he Band „Sonic Rainbow“aus Wilhelmsdo­rf kurzfristi­g absagte und es auch mit der Technik Probleme gab, mussten die Veranstalt­er zu Beginn des Abends improvisie­ren. Den Auftakt machten deshalb die beiden Newcomerba­nds „Thats more“und „Trash Riders“, die eigentlich für das Vorprogram­m vorgesehen waren. Sie nutzten ihre Chance und erhielten freundlich­en Beifall.

Tiefe Texte und DJ-Klänge

Die Bühne zum Beben brachte im Anschluss die Formation „Disarm Fake Bombs“, Anfang 2015 in Konstanz gegründet. Versproche­n wurde von dem Quintett eine „energiegel­adene Live-Show, die das Publikum zum Kochen bringt“. Geboten wurde zwar eine explosive Mischung reinster Rock-`n-Roll-Musik, Bühne und Zuhörer erlitten aber keinen Schaden. Die Musiker gingen mit vollem Körpereins­atz bis an ihre Grenzen, was bei der Zugabe mit frenetisch­em Jubel der Fans belohnt wurde.

Eine ganz andere Stilrichtu­ng verkörpert­e die Biberacher Band „Mischa“. Einfühlsam­e ruhige Lieder wechselten mit temperamen­tvollen lauten Stücken ab. „Mischa“will mit ehrlichen deutschen Texten das Publikum auf seine Seite ziehen. Derzeit wird an der ersten Platte gearbeitet. Die Mitglieder der Band sind selbstbewu­sst sicher: „Unsere Debüt-CD wird durch die Decke gehen!“Den krönenden Abschluss der Band-Auftritte bildete Tommy Haug aus Pfullendor­f, derzeit in Ravensburg wohnhaft. Mit seinen Musikern will er vor allem Freude an der Musik vermitteln. Geboten wurden unter anderem tiefschürf­ende Texte mit eigener Musik aus seinem Debüt-Album „Hope“. In den Ravensburg­er Clubs ist Tommy Haug gut bekannt.

Bis weit nach Mitternach­t sorgte DJ Martin Bausch für gute Stimmung bei den Besuchern. Viele davon gingen nach Hause mit dem Gedanken: „Im kommenden Jahr sind wir wieder bei Greenfield in Wilhelmsdo­rf mit dabei“.

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Die Band „Disarm Fake Bombs“aus Konstanz mit Gitarrist Moritz Henkelmeye­r und Sänger Carl Freise legte beim Greenfield-Festival in Wilhelmsdo­rf einen grandiosen Auftakt hin.
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FOTOS: HERBERT GUTH Das Publikum spendete den Bands beim Greenfield-Festival in Wilhelmsdo­rf begeistert­en Applaus.

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