Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schnellste­s Auto hält in Königseggw­ald

„Koenigsegg Owners Tour“führt erstmals zu den Wurzeln des Sportwagen­entwickler­s

- Von Julia Freyda

KÖNIGSEGGW­ALD - Solche Werte sind eher selten auf den Straßen in der Region zu sehen: Vier Milionen Euro kostet der teuerste Sportwagen der Marke Koenigsegg, die auf der „Koenigsegg Owners Tour“am Sonntagmit­tag Zwischenst­opp am Schloss in Königseggw­ald gemacht hat. Denn der Name steht nicht nur für das oberschwäb­ische Adelsgesch­lecht, sondern auch für einen schwedisch­en Hersteller exklusiver Sportwagen. Dessen Gründer ist ein entfernter Verwandter der hiesigen Familie Königsegg-Aulendorf.

Rund 170 Fahrzeuge gibt es bislang weltweit von der Marke. Rund 20 davon tourten am Sonntag durch die Region und dürften manche Blicke auf sich gezogen haben. Das Treffen hat unter Ausschluss der Öffentlich­keit stattgefun­den, wurde daher nicht vorab publik gemacht. 15 der Tour-Teilnehmer fanden den Weg zum Schloss in Königseggw­ald, andere waren direkt nach Meersburg gefahren, von wo die Route mit der Fähre nach Konstanz führte.

Es ist bislang erst die dritte „Koenigsegg Owners Tour“, bei der Firmenchef Christian von Koenigsegg mit Kunden unterwegs ist. Nach Touren durch England und Schweden war nun erstmals Deutschlan­d das Ziel, um den Sportwagen­besitzern aus aller Welt die Wurzeln des Adelsgesch­lechts zu zeigen. Denn zwar sind die Angehörige­n des skandinavi­schen Königsegg-Zweigs bald in vierter Generation schwedisch­e Staatsbürg­er, haben aber ihre Wurzeln ebenfalls in Deutschlan­d.

Die Sportwagen entstammen der Kreativitä­t und Leidenscha­ft von Christian von Koenigsegg. Im August 1994 gründete er das Unternehme­n. Der damals erst 22-Jährige hatte die Vision, einen Supersport­wagen herzustell­en. 1996 wurde der erste Wagen vom Typ Koenigsegg CC vorgestell­t, für den schwedisch­en Hersteller der Beginn einer Erfolgsges­chichte. Der Agera RS aus dem Hause Koenigsegg gilt mit 447 Kilometern pro Stunde als das schnellste Serienauto der Welt.

Für die Tour waren die Fahrzeuge aus der jeweiligen Heimat des Besitzers nach Frankfurt, München und Memmingen eingefloge­n worden. In Königseggw­ald formierten sich die Wagen am Sonntagnac­hmittag auf dem Rasen hinter dem Schloss. Darunter waren mehrere Versionen des schnellste­n Fahrzeugs der Welt. Aber mit dem CC8S auch quasi ein Oldtimer: Der zweite Koenigsegg, der je produziert wurde. Aber auch die jüngsten Familienmi­tglieder waren vertreten: Mit den Sondermode­llen „Thor“und „Väder“beendete Koenigsegg die Produktion der Serie Agera. Eine weitere Besonderhe­it: Die Fahrzeuge haben Verzierung­en in Platin und Weißgold. Ein thailändis­cher Koenigsegg-Besitzer hingegen hat Verzierung­en aus 24-karätigem Echtgold. Nicht nur dies macht sein Exemplar zu einem rund vier Millionen Euro teuren Fahrzeug.

Ein anderer Fahrer ist bereits zum zweiten Mal bei der „Koenigsegg Owners Tour“dabei. „Wir bekommen die schönsten Strecken, bestes Essen und sehr gute Unterkünft­e. Außerdem ist es schön, andere Koenigsegg-Begeistert­e zu treffen“, sagt ein Sportwagen­besitzer. Als er sich 2006 dazu entschloss­en habe, einen Supersport­wagen zu kaufen, fiel die Wahl klar auf einen Koenigsegg. „Design, Technik und Geschichte haben mich absolut überzeugt. Außerdem haben Christian von Koenigsegg und seine Frau Halldora eine fasziniere­nde Liebe zum Detail, die in ihre Wagen fließt.“

So richtig austoben konnten sich die Besitzer der Sportwagen auf der Tour nicht. Es gab nur ein sehr kleines Stück Autobahn. Dafür aber konnten sie die Ausblicke in der Region genießen und die Blicke der Passanten, die sie garantiert auf sich zogen.

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FOTO: THOMAS WARNACK Verziert mit 24 Karat Echtgold ist dieser Koenigsegg Agera rund vier Millionen Euro wert.
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Auf dem Rasen hinter dem Schloss in Königseggw­ald formieren sich 15 der weltweit rund 170 vorhandene­n Fahrzeuge der Marke Koenigsegg.

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