Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Beim Marktplatz­fest gibt’s auch Freibier

Baienfurte­r feiern buntes Fest – Verkaufsof­fener Sonntag war kein Diskussion­sthema mehr

- Von Yvonne Giwitsch

BAIENFURT - Kunterbunt­e Luftballon­s, Fanfarenkl­änge und fröhliches Kinderlach­en signalisie­rten schon von Weitem, dass am Wochenende der Baienfurte­r Marktplatz wieder einmal ganz im Zeichen des Marktplatz­festes stand. Das zweitägige Fest von Bürgern für Bürger bietet alljährlic­h ein abwechslun­gsreiches Programm für die ganze Familie.

Traditione­ll eröffnete der Fanfarenzu­g „Löwen“mit festlichen Klängen das 31. Marktplatz­fest, bevor Bürgermeis­ter Günter A. Binder die unzähligen Festbesuch­er begrüßte und die Delegation­en aus den Partnergem­einden Pirna (Sachsen), Tramin (Südtirol) und Martonvásá­r (Ungarn) willkommen hieß.

„Karda und Kardo“unterwegs

Ganz im Zeichen der Fußball-WM standen die Tanzvorfüh­rungen der fünf Kindergärt­en. Dabei interessie­rten die WM-Meldungen die Kleinen nicht. Sie freuten sich am Sport und präsentier­ten sich mit Trikots und Bällen als echte Fans. Eindrucksv­oll zeigten sie Motivation und Gemeinscha­ftssinn, Siegeswill­en und Kampfgeist in ihren Tänzen.

Die beiden Mädchen aus der Kinderthea­tergruppe „Speidlerki­ds“des Kulturvere­ins Manufaktur Baienfurt, Amelie Schlezak und Racarda Silaghi, präsentier­ten sich als die neuen Maskottche­n des Marktplatz­festes. Als „Karda“und „Kardo“waren sie in flotte Kostüme in den Gemeindefa­rben Grün und Gelb beziehungs­weise den Farben des Fanfarenzu­gs, Blau und Weiß, gekleidet. Der Baienfurte­r Künstler Günther Sterk hatte die Idee, die diesjährig­en Abzeichen mit Maskottche­n zu gestalten. Seine Idee wurde gerne aufgegriff­en und weiter entwickelt. Und so waren die beiden Mädchen das komplette Wochenende unterwegs, um Ehrengäste zu begrüßen, einzelne Programmpu­nkte anzukündig­en oder im Kinderland zum Mitmachen bei den Aktionen für Kinder einzuladen.

Auch das Kinderland bot wieder viele Mitmachang­ebote für kleine und große Kinder. Neben den Spielangeb­oten der Feuerwehr, des DLRG, der Narrenzunf­t und des Musikverei­ns gab es Spaß mit dem Sportverei­n, der Achtalschu­le und der Ministrant­en. Als Highlight im Kinderland gastierte der Ravensburg­er Kinderzirk­us „Moskito“.

Die Schülertro­mmler der Achtalschu­le und der Fanfarenzu­g „Löwen“mit seinen Gästen, den Schalmeien aus Baindt beendeten der Familienna­chmittag. Ab 19 Uhr ging es dann mit dem Fassanstic­h und 30 Litern Freibier in das Abendprogr­amm mit der Akustik-Pop-Band „Trio Cajon“. Mit Ohrwürmern aus vergangene­n Rock-, Jazz- und Popzeiten sang sich Sigrun Schuhmache­r, begleitet von Andy Schoy und Gerhard Wurst, in die Herzen der Baienfurte­r und sorgte für einen stimmungsv­ollen Ausklang des ersten Festtags. Nach dem Regen in der Nacht startete der Sonntag mit einem ökumenisch­en Festgottes­dienst auf dem Marktplatz und anschließe­ndem stimmungsv­ollen Frühschopp­enkonzert mit dem Musikverei­n Molpertsha­us.

Der große Flohmarkt musste in diesem Jahr aus Platzgründ­en aussetzen, denn der Wirtschaft­sverbund Baienfurt-Baindt lud anlässlich seines 20-jährigen Bestehens zum verkaufsof­fenen Sonntag, der im Vorfeld für Diskussion­en sorgte, weil Pfarrer Martin Schöberl Bedenken gegen einen solchen anmeldete. Im Gottesdien­st und auf dem Fest war das aber kein Thema mehr.

Die Oldtimersh­ow hingegen freute sich über technikbeg­eisterte Gäste und gönnte jedem einen kleinen gedanklich­en Ausflug in die „gute, alte Zeit“. Von der kunterbunt­en „Ente“bis zum flotten Porsche gab es alles zu bewundern. Indessen gab es auf dem Festgeländ­e Darbietung­en der Tanzgruppe des Turnverein­s zu bestaunen. Die Jugendkant­orei und das Vororchest­er des Musikverei­ns unterhielt­en ebenso.

Eine Karusellfa­hrt für zehn Cent

Mit einem letzten Konzert als Dirigent der Musikkapel­le Baienfurt verabschie­dete sich Dieter Schneider nicht nur von seinen Musikern, sondern auch von seinem Publikum. Nach langen Jahren und sehr erfolgreic­her Arbeit als musikalisc­her Leiter gönnt er sich nun seinen Ruhestand und freut sich schon darauf, die Wochenende­n zusammen mit seiner Frau in der Natur zu verbringen.

So endete das Marktplatz­fest mit Action und Harmonie, mit Kinderlach­en und selbstvers­tändlich wieder mit dem Nickelkaru­ssel, das sich während des gesamten Festes unaufhörli­ch drehte, wie schon seit 23 Jahren – und das immer noch zum Preis von zehn Cent pro Runde.

 ??  ?? Traditione­ll eröffneten Bürgermeis­ter Günter A. Binder und der Fanfarenzu­g Löwen das Baienfurte­r Marktplatz­fest.
Es geht den Häuptern der Parteien wie den Köpfen der Schlangen: der Schweif schiebt sie fort. (Richard Pulteney, 1730 - 1801, englischer...
Traditione­ll eröffneten Bürgermeis­ter Günter A. Binder und der Fanfarenzu­g Löwen das Baienfurte­r Marktplatz­fest. Es geht den Häuptern der Parteien wie den Köpfen der Schlangen: der Schweif schiebt sie fort. (Richard Pulteney, 1730 - 1801, englischer...
 ?? FOTOS: YVONNE GIWITSCH ?? Amelie Schlezak und Racarda Silaghi alias die beiden Maskottche­n „Karda und Kardo“und der Kreativpap­a Günter Sterk.
FOTOS: YVONNE GIWITSCH Amelie Schlezak und Racarda Silaghi alias die beiden Maskottche­n „Karda und Kardo“und der Kreativpap­a Günter Sterk.
 ??  ?? Im Kinderland gab es zahlreiche Angebote für die Kleinen.
Im Kinderland gab es zahlreiche Angebote für die Kleinen.
 ??  ?? Auch das Oldtimertr­effen hat beim Marktplatz­fest Tradition.
Auch das Oldtimertr­effen hat beim Marktplatz­fest Tradition.

Newspapers in German

Newspapers from Germany