Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kruminsch kämpft gegen den Krebs
Ravensburg Towerstars sind schockiert über Erkrankung ihres Topscorers der Saison 2017/18
RAVENSBURG - Schocknachricht für Arturs Kruminsch: Der nach der Saison 2017/18 zu den Krefeld Pinguinen in die DEL gewechselte Topscorer der Ravensburg Towerstars ist an Krebs erkrankt. Das gab sein neuer Verein am Sonntag bekannt. „Seit dem 27. Juni hat sich mein Leben schlagartig verändert. Ich glaube jedoch, dass mir mein Leben als Sportler, in dem ich den täglichen Wettkampf gewohnt bin, eine gute Chance gibt, den Krebs zu besiegen“, wird der 29-jährige Kruminsch in der Stellungnahme der Krefelder zitiert.
Kruminsch habe sich nach der abgelaufenen Spielzeit in physiotherapeutischer Behandlung befunden und im Mai mit dem Aufbautraining zu Hause in Dortmund begonnen, teilten die Krefeld Pinguine mit. Nachdem er immer wieder Schwierigkeiten gehabt habe, den Trainingsplan vollständig umzusetzen und über Rückenschmerzen klagte, seien entsprechende ärztliche Untersuchungen gefolgt. „Seit knapp drei Wochen kennt Arturs die Ursache seiner Beschwerden. Es folgten weitere Tests, nach welchen nun endgültig feststeht, was ihn die nächsten Monate erwarten wird“, sagte Matthias Roos, Sportdirektor und Geschäftsführer der Pinguine. „Wir wünschen Arturs und seiner Familie die notwendige Stärke, mit dieser Situation umzugehen und ihm die Kraft, den Willen und die Chance, die Krankheit zu besiegen“, wird Roos weiter zitiert.
Auf Anhieb zum Goldhelm-Träger geworden
Towerstars-Geschäftsführer Rainer Schan reagierte am Sonntag „schockiert“auf die Nachricht. In seiner Ravensburger Zeit habe Kruminsch zwar hin und wieder Rückenbeschwerden gehabt. Jedoch habe er alle Spiele der vergangenen DEL2-Saison bestritten. Und das mit großem Erfolg. Auf Anhieb trug der von den Dresdner Eislöwen zur Spielzeit 2017/18 nach Oberschwaben gekommene Stürmer den begehrten Goldhelm für den besten Scorer. Elf Tore und 38 Vorlagen standen nach 52 Spielen zu Buche, dazu kamen zwei Vorlagen in den beiden PrePlay-off-Spielen gegen die Eispiraten Crimmitschau. Zwar hatte Arturs Kruminsch auch für die kommende Spielzeit einen gültigen Vertrag in Ravensburg. Als dann aber die Anfrage der Krefeld Pinguine kam, bat der Deutsch-Lette die Towerstars um Freigabe. Er wollte sich mit dem Wechsel seinen lange gehegten Traum erfüllen, erstklassig Eishockey zu spielen. Diesen Wunsch erfüllten die Ravensburger ihrem beliebten und geschätzten Stürmer, auch wenn der Abgang eines absoluten Leistungsträgers schmerzte.
Die Erkrankung Kruminschs weckt in Ravensburg unweigerlich Erinnerungen an die schwere Zeit in der Saison 2016/17, als TowerstarsTrainer Toni Krinner an Krebs erkrankte und wenig später starb.
Er habe Arturs Kruminsch sofort, nachdem er von der Erkrankung erfahren habe, eine Nachricht mit Genesungswünschen geschickt, sagte Schan am Sonntag. „Er ist ein Wahnsinnskämpfer“, beschreibt er seine Eindrücke des Sportlers und Menschen Kruminsch aus der vergangenen Saison. Auf ihrer Facebook-Seite reagierten die Towerstars so auf die Erkrankung Kruminschs: „Toi toi toi für die Behandlung, dass er schnell und nachhaltig wieder gesund wird. Wir sind sicher, dass sich unsere Fans den Wünschen für ,Archie’ anschließen werden.“