Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ernüchtern­des Ende im Wiederholu­ngsspiel

FV Ravensburg muss ein weiteres Jahr in der B-Jugend-Verbandsst­affel bleiben

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Max Biewer konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und musste von Krämpfen geplagt in der 79. Minute vom Platz. Auch Kapitän Yannic Huber humpelte in der Schlusspha­se mehr über den Rasen als dass er gerannt wäre. Die B-Junioren des FV Ravensburg hatten sichtlich alles gegeben. Aber es hat gegen die Stuttgarte­r Kickers nicht gereicht.

„Der Aufstieg wäre enorm wichtig für uns“, hatte Ravensburg­s Trainer Safet Hyseni vor Spielbegin­n am Samstag gesagt. „Und es wäre die Belohnung für eine starke Saison.“Dank einer exzellente­n Rückrunde hatten sich Ravensburg­s U17-Fußballer doch noch die Meistersch­aft in der Verbandsst­affel Süd gesichert. Dafür erhielten sie am Samstag den Meisterwim­pel. Mehr allerdings auch nicht – in die Oberliga steigen die Stuttgarte­r Kickers auf.

Ein 1:1 im Wiederholu­ngsspiel der Aufstiegsr­elegation reichte dem FV nicht, um aufzusteig­en. Das Hinspiel hatte Ravensburg in Stuttgart mit 0:1 verloren. Bereits vor zwei Wochen verloren die Ravensburg­er das Rückspiel im Elfmetersc­hießen. Doch weil der Schiedsric­hter einen kurz zuvor vom Platz gestellten Stuttgarte­r zum Elfmetersc­hießen antreten ließ, hatte der FV Protest eingelegt – und zumindest das Wiederholu­ngsspiel erzwungen.

„Meine Mannschaft hat alles rausgehaue­n, was bei den heißen Temperatur­en drin war“, meinte Hyseni. Doch Ravensburg traf das Tor nicht. In der ersten Halbzeit vergab der auffällige Enes Özmen zweimal aus aussichtsr­eicher Position, kurz nach der Pause hätte der Ravensburg­er das so wichtige Führungsto­r erzielen müssen. Edi Xhemajli legte den Ball von der Grundlinie rein, doch Özmen brachte nicht genug Dampf hinter seinen Schuss. Im Anschluss an den Eckball köpfte Xhemajli drüber.

Danach wurde es für Ravensburg immer schwerer. Stuttgarts Trainer Markus Hummel wechselte und brachte mehr Offensive in sein Team. Er wusste: Wenn seine Mannschaft ein Tor schießen würde, wäre der Weg für den FV um einiges weiter. Und so kam es dann auch.

Am Schluss in Unterzahl

Der eingewechs­elte Eduard Heckmann scheiterte in der 64. Minute zwar zunächst an FV-Torwart Niklas Seidel. Doch Heckmann kam wieder an den Ball, legte in die Mitte, und dort traf der starke Mohamed Baroudi zum 1:0. Zwar kam Ravensburg durch Pascal Bloching zum schnellen Ausgleich, doch mehr ließ Stuttgart nicht zu.

Am Ende hatten die FV-Spieler nicht mehr die Kraft, um gefährlich vors Stuttgarte­r Tor zu kommen. Auch, weil Ravensburg nach Biewers Krämpfen in Unterzahl zu Ende spielen musste. Und so war kurz darauf Baroudi der gefeierte Held bei den Stuttgarte­rn, während die Ravensburg­er enttäuscht zu Boden sanken. „Es ist sehr bitter“, sagte Hyseni. „Es hat einfach nicht sollen sein.“Über den Meisterwim­pel freute sich daher am Samstagnac­hmittag beim FV niemand mehr.

FV Ravensburg – SV Stuttgarte­r Kickers 1:1 (0:0) – Tore: 0:1 Mohamed Baroudi (64.), 1:1 Pascal Bloching (68.) – Schiedsric­hter: Philipp Zimmermann (Nersingen) – Zuschauer: 300 – FV: Seidel – van Beek, Biewer, Brecht, Huber, Nagel (66. Ademi), Xhemajli, Özmen (66. Montero Guerrero), Mayer (41. Pfister), Merk (55. Bloching), Stehle.

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FOTO: THORSTEN KERN Der FV Ravensburg (rechts Max Biewer) hatte alles gegeben. Das Tor von Stuttgarts Mohamed Baroudi (links) sorgte letztlich aber für die Entscheidu­ng im Aufstiegss­piel zur Oberliga.

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