Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Toter nach Schlägerei nur ein Gerücht
Falschmeldung verbreitet sich wie ein Lauffeuer auf Facebook.
RAVENSBURG (iau/jam) - Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer auf dem sozialen Netzwerk Facebook verbreitet: Unter einem Beitrag von Schwäbische.de, in der das Elisabethenkrankenhaus eine erste Rutenfestbilanz zog, wurde am Wochenende plötzlich von einem Toten in Ravensburg berichtet. Dieser soll nach einer Schlägerei ins Krankenhaus gebracht und dort seinen Verletzungen erlegen sein. Das aber entspricht nicht der Wahrheit, wie ein Anruf der „Schwäbischen Zeitung“bei der zuständigen Polizeidienststelle ergab.
Dem diensthabenden Beamten, Jens Dittrich, lag schon am Wochenende keine Meldung über einen Todesfall auf dem Rutenfest vor. Am Montag die Bestätigung: Es handelt sich ganz klar um eine Falschmeldung. Dietrich betonte, dass das Polizeipräsidium gerade bei Festen wie dem Rutenfest im ständigen Kontakt mit den Kollegen vor Ort sei. Tatsächlich tauchten aber immer wieder insbesondere bei Volksfesten solche Falschmeldungen über vermeintliche Tote auf Social-Media-Plattformen auf, die sich dann in Windeseile verbreiteten.
Um sicherzugehen, rief die „Schwäbische Zeitung“auch beim St.-Elisabethen-Klinikum in Ravensburg an. Ein einziger Patient sei tatsächlich an diesem Wochenende im EK gestorben, sagte der stellvertretende Geschäftsführer Jan-Ove Faust. Dieser Todesfall habe aber rein gar nichts mit dem Rutenfest zu tun gehabt.
Nach den neuesten Erkenntnissen ist es am Samstagabend gegen 23.30 Uhr im Schalmeienzelt zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen, bei der auch ein Bierkrug im Spiel gewesen sei, so die Polizei in einem Pressebericht. Nach einem vorausgegangenen Streit, den ein 47Jähriger hatte schlichten wollen, geriet dieser mit einem 19-Jährigen in eine Schlägerei, bei der der 19-Jährige eine schwere Schnittverletzung am Hals erlitt.
Zur Klärung des genauen Ablaufs, insbesondere der Entstehung der Verletzung, sucht die Polizei Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können, und bittet diese, sich beim Kriminalkommissariat Ravensburg, Telefon 0751 / 8030, zu melden.