Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nicht fehlerfrei, aber dennoch Erster

Gregor Traber siegt über 110 Meter Hürden – Martin Sperlich verpasst die Norm für die Europameis­terschaft

- Von Günter Kram

NÜRNBERG - So hat man sich das aus Sicht des VfB LC Friedrichs­hafen bestimmt nicht vorgestell­t. Wie berichtet, musste Richard Ringer seinen Start bei den deutschen Leichtathl­etikmeiste­rschaften in Nürnberg kurzfristi­g absagen – eine fiebrige Erkältung hatte ihn schachmatt gesetzt. Auch für Martin Sperlich lief es nicht wie erhofft. Grund zum Jubeln hatte dagegen der Hürdenspri­nter Gregor Traber – auch wenn er mit sich selbst gar nicht hochzufrie­den war.

Statt des erwarteten 13. Titels über 5000 Meter ging der VfB LC Friedrichs­hafen bei den Meistersch­aften in Nürnberg leer aus. Den Titel schnappte sich jedoch auch keiner der Athleten, die man hinter Richard Ringer erwartet hatte, sondern ein gänzlich unbeschrie­benes Blatt. Sebastian Hendel (SV Vogtland), der das meistersch­aftstypisc­he Bummelrenn­en in 14:16,54 Minuten gewann. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Florian Orth und Amanal Petros.

Martin Sperlich vom VfB hatte am Samstag im belgischen HeusdenZol­der einen letzten verzweifel­ten Versuch unternomme­n, doch noch die EM-Norm über 5000 Meter zu knacken. Es hat nicht sollen sein. Im Erfolgsfal­l wäre er in der Nacht nach Nürnberg gereist und hätte über 5000 Meter versucht, mit einem Medaillenp­latz doch noch das Ticket für die Europameis­terschaft zu lösen. Da es nicht geklappt hat, hat der Friedrichs­hafener auf den Start in Nürnberg verzichtet. Er war übrigens nicht der einzige mit diesem verwegenen Plan. Der Regensburg­er Florian Orth hat ihn in die Tat umgesetzt. Er blieb in Belgien in 13:34,03 Minuten unter der EM-Norm und belegte einen Tag später in Nürnberg Platz zwei. Ob sich Orth mit diesem Crash-Wochenende allerdings einen Gefallen getan hat und er bis zum 11. August wieder fit ist, wird das EMFinale in Berlin zeigen.

Gregor Traber aus Meckenbeur­en hat dagegen die in ihn gesetzten Erwartunge­n bei der DM erfüllt. Seine eigenen, wie er im Stadionint­erview verriet, jedoch nicht ganz. In 13,37 Sekunden wurde er zum zweiten Mal deutscher Meister über 110 Meter Hürden. Es war allerdings nicht die erhoffte Spitzenzei­t. „Mir ist wieder kein fehlerfrei­er Lauf gelungen“, meinte Traber selbstkrit­isch.

Auch Nada Ina Pauer war erfolgreic­h. Sie hat es nach dem anspruchsv­ollen Rennen am Mittwoch in Bellinzona vorgezogen, nicht in Nürnberg zu starten und entschied sich stattdesse­n für die österreich­ischen Staatsmeis­terschafte­n in Klagenfurt. Dort feierte sie einen Favoritens­ieg über 1500 Meter (4:27,36 Minuten).

 ?? FOTO: DPA ?? Gregor Traber aus Meckenbeur­en war bei der deutschen Meistersch­aft in Nürnberg der Schnellste über die 110 Meter Hürden.
FOTO: DPA Gregor Traber aus Meckenbeur­en war bei der deutschen Meistersch­aft in Nürnberg der Schnellste über die 110 Meter Hürden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany