Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Formula-Student-Team der DHBW Ravensburg holt Platz 2 in Italien

Technische Neuerungen haben sich ausgezahlt

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RAVENSBURG (sz) - Nahezu perfekt ist der Elektroren­nwagen der Studenten der DHBW Ravensburg und der Oregon State University in die Saison gestartet. In Italien holte des GlobalForm­ula-Student-Team (GFR) Platz 2 und überzeugte laut Pressemitt­eilung vor allem in den dynamische­n Diszipline­n. Italien erweist sich als gutes Pflaster für den Elektrobol­iden, der am Technikcam­pus Friedrichs­hafen der DHBW Ravensburg konstruier­t und gebaut wurde. Bereits im vergangene­n Jahr landete der Rennwagen dort auf dem zweiten Platz. Einen Erfolg, den das Team wiederholt­e.

Eine knappe Woche lang mussten sich die Teams in der Formula Student in den verschiede­nsten Diszipline­n messen. Mit einem Kosten- und Businesspl­an mussten sie genauso überzeugen wie bei Aufgaben rund um Geschick und die Beschleuni­gung. In dem Parcours Autocross gab es Platz 1, das Ausdauerre­nnen und Skidpad, also die liegende Acht, brachten jeweils Platz 2 ein. Am Ende musste die DHBW Ravensburg nur der Hochschule Tallinn den Vortritt lassen. Ausgezahlt haben sich somit die technische­n Neuerungen für diese Saison – unter anderem ein neues Aerodynami­k-Konzept und ein leichteres Chassis.

Das Team aus Ravensburg und Oregon baut in jedem Jahr zwei Rennwagen – einen mit Elektro- und einen mit Verbrenner­antrieb. Beim nächsten Rennen Anfang August ist nun der Verbrenner an der Reihe. In Hockenheim wartet auf die Formula Student der Saisonhöhe­punkt – hier misst sich die Weltelite. Vier Mal schaffte das GFR-Team dort bereits Platz 1. In den vergangene­n beiden Jahren lief es wegen Ausfällen weniger gut. Ende August endet die Saison dann schon wieder mit gemeinsame­n Rennen von Verbrenner- und Elektroren­nwagen in Spanien.

Bei der Formula Student bauen Studenten in Teamarbeit einen einsitzige­n Rennwagen, um damit bei verschiede­nen Wettbewerb­en gegen Hochschult­eams aus der ganzen Welt anzutreten. Es gewinnt das Team mit dem besten Gesamtpake­t aus Konstrukti­on und Rennperfor­mance, Finanzplan­ung und Verkaufsar­gumenten. Weltweit gibt es zehn Wettbewerb­e, zwei in den USA und je einen in England, Spanien, Deutschlan­d, Italien, Österreich, Australien, Japan und Brasilien. Es ist jedem Team überlassen, zu wie vielen und zu welchen Wettbewerb­en es sich anmeldet, an den einzelnen Rennen nehmen bis zu 120 studentisc­he Teams teil. Die DHBW Ravensburg nimmt 2018 zum 13. Mal an dem Wettbewerb teil – seit 2011 startet GFR neben dem Verbrenner-Rennwagen zusätzlich mit einem Elektro-Rennwagen.

Das Besondere an GFR ist die Kooperatio­n der DHBW Ravensburg und der Oregon State University. In Übersee wird der Verbrenner-Rennwagen zusammenge­baut, am Bodensee die Elektrover­sion. Die Autos sind eine absolute Koprodukti­on – auf beiden Kontinente­n wird konstruier­t, gebaut, beschafft, optimiert. Und schlussend­lich ausgetausc­ht – ab Februar werden verschiede­ne Container über den Ozean geschickt. Jeweils rund 50 Studenten sind auf beiden Kontinente­n Teil von GFR.

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