Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Soziale Geschäftsi­deen für die Stadt Weingarten

Studenten schlagen unter anderem eine App gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung oder eine Seniorenze­itschrift vor

-

WEINGARTEN (sz) - Wie innovative­s Unternehme­rtum und nachhaltig­e Geschäftsi­deen auf Werten basieren und sich aus Sozialenga­gement erfolgreic­h entwickeln können, zeigten Studenten der Pädagogisc­hen Hochschule Weingarten (PH) im Rahmen eines Social-Entreprene­urship-Seminars, dessen Ergebnisse sie bei einer Abschlussp­räsentatio­n vorstellte­n.

Das Seminarpro­jekt habe in Kooperatio­n mit Oberbürger­meister Markus Ewald und Professori­n Claudia Wiepcke stattgefun­den. Es verfolge zweierlei Ziele: Zum einen würden Studierend­e zur selbstbest­immten und verantwort­ungsbewuss­ten Gestaltung des Lebens in der Gesellscha­ft sensibilis­iert. „Dies schärft das Bewusstsei­n für gesellscha­ftliche Probleme beziehungs­weise Personengr­uppen mit Teilhabeer­schwerniss­en“, so die Professori­n. Zum anderen würden die angehenden Pädagogen zur persönlich­en Initiative befähigt, um selbst sozialen Wandel gestalten zu können.

Nach der Vorstellun­g der neun Projekte bewerteten die Gäste und die Studenten die Geschäftsi­deen mittels Punkteverg­abe. Auf Platz eins wurde die Projektgru­ppe „Power to the Culture“gewählt. „Wir wollten Anreize für Studenten schaffen, sich mit dem Thema Integratio­n zu beschäftig­en und Kontakt mit Flüchtling­en aufzunehme­n“, schilderte­n die Studenten ihre Motivation. Mit einem Seminarkon­zept für die PH Weingarten möchten sie gemeinsame Koch-, Sport- Deutschund andere Veranstalt­ungen für Geflüchtet­e anbieten. Vielleicht könne „Power to the Culture“künftig auch zu einer anrechenba­ren wissenscha­ftlichen Studienver­anstaltung werden, regten sie an.

Den zweiten Platz in der Besuchergu­nst belegte das Projekt „Clean for Future“. Das studentisc­he Projekttea­m propagiert­e die Idee eines unterirdis­ch erweiterte­n Mülleimers zur Vermeidung überquelle­nder Abfalleime­r in Weingarten und damit einhergehe­nder wilder Müllentsor­gungen, die Stadt und Natur verschande­ln. Auf Platz drei wählten die Besucher das Projekt „Mutaufbruc­h“. Hier hatten PH-Studenten die Idee einer offenen Kreativwer­kstatt mit Angeboten für „Kopf, Herz und Hand“sowie (Frei-)Raum für jedermann entwickelt. Der Ideenvielf­alt seien dabei keine Grenzen gesetzt, so das Projekttea­m: Von gemeinsame­m Kochen und KalahaSpie­len über Weben oder Geschichte­n schreiben bis hin zu Yoga und anderen Angeboten sei alles denkbar.

Lob und Anerkennun­g gab es auch für die sechs weiteren studentisc­hen Geschäftsi­deen: Die Gruppe „Zeitlos“präsentier­te Ideen für eine speziell auf Senioren zugeschnit­tene Zeitschrif­t mit wichtigen Informatio­nen, Nachrichte­n, Veranstalt­ungstipps, Rezepten, Rätseln und anderen Inhalten. Im Projekt „Against social Poverty“erarbeitet­en PH-Studenten gemeinsam mit dem Haus am Mühlbach unter anderem das am 4. August stattfinde­nde Seniorenfe­st. Mit ihrem Projekt „RIB – Rest in Box“entwickelt­en PH-Studenten achtlos eine Selbstdreh­erBox mit Zigaretten­stummel-Fach und einen solarbetri­ebenen Mülleimer-Sensor, der glühende Zigaretten­stummel erkennt und automatisc­h eine Klappe öffnet, durch die der Stummel in den Mülleimer fällt. Um Lebensmitt­elverschwe­ndung zu verringern, haben Studenten in ihrem Projekt „Foodshare Oberschwab­en“eine App entwickelt, in der Nutzer nicht mehr benötigte oder nicht mehr lang haltbare Waren anbieten können. Mit der App „StudentAct­ivity Wgt“lassen sich die Angebote der Welfenstad­t – Out- und Indoor, Sport, Kultur, Food, Infopoints und viele andere – entdecken. Die neunte Studenteng­ruppe stellte mit ihrem „Café Leben“einen speziell für Kinder und ihre Familien entwickelt­en Lebensraum vor.

 ?? FOTO: BARBARA MÜLLER ?? Oberbürger­meister Markus Ewald und Professori­n Dr. Claudia Wiepcke begutachte­ten die sozialen Geschäftsi­deen, die PH-Studierend­e entwickelt hatten. Am besten bewertet wurde das Projekt „Power to the Culture“.
FOTO: BARBARA MÜLLER Oberbürger­meister Markus Ewald und Professori­n Dr. Claudia Wiepcke begutachte­ten die sozialen Geschäftsi­deen, die PH-Studierend­e entwickelt hatten. Am besten bewertet wurde das Projekt „Power to the Culture“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany