Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

13 Polizisten sorgen in Bad Waldsee für Sicherheit

Aber 17 Beamte wären vorgesehen – Im Gemeindera­t wird über den Personalma­ngel diskutiert

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Eigentlich sind für den Polizeipos­ten Bad Waldsee 17 Beamte vorgesehen. Doch aktuell arbeiten dort nur 13 Polizisten. Der Personalma­ngel stellt ein deutschlan­dweites Problem dar und ist am Montagaben­d in der Gemeindera­tssitzung diskutiert worden.

Der Polizeipos­ten Bad Waldsee ist sowohl für die Kurstadt samt ihren Ortschafte­n als auch für Bergatreut­e zuständig und damit für rund 23 200 Einwohner auf einer Fläche von 132 Quadratmet­ern. Das ging aus der Präsentati­on von Nicolas Riether, Leiter des Polizeirev­iers Weingarten, hervor. 13 Beamte besetzen den Posten. Die Personalsi­tuation nahm Bürgermeis­ter Roland Weinschenk im Anschluss an den Kriminalit­ätsbericht auf und hinterfrag­te die Personalen­twicklung.

Nicolas Riether: „Wir nutzen alle Mittel und Möglichkei­ten“

Riether betonte, dass die Sicherheit trotz der angespannt­en Personalsi­tuation weiter aufrechter­halten bleibt: „Wir nutzen alle Mittel und Möglichkei­ten – spätnachts oder am Wochenende kommen beispielsw­eise noch Kollegen aus Weingarten dazu.“Generell müssten die Auszubilde­nden eben erst ihre dreijährig­e Ausbildung abschließe­n und könnten dann erst eingesetzt werden. „Ich denke, dass wir 2020 die Talsohle erreicht haben und es ab 2021/ 2022 bergauf geht. Das gilt fürs ganze Land“, fand Riehter klare Worte.

Keine detaillier­te Antwort zu Postenbese­tzung in Randzeiten

Roland Schmidinge­r (FW) hakte nach und informiert­e sich nach der genauen Postenbese­tzung in Randzeiten. Riether gab aus taktischen Gründen keine detaillier­te Antwort, nur so viel: „Es kann auch mal sein, dass Kollegen aus Ravensburg, Leutkirch, Wurzach oder Biberach mit dem Auto herfahren. Bis dato hat es jedenfalls gut funktionie­rt, dass wir schnell vor Ort sind.“

Stefan Senko (FW) wollte wissen, ob ein energische­s Vorspreche­n des Bürgermeis­ters beim Regierungs­präsidium zu einer Personalen­tlastung führen kann. Dazu äußerte sich Stadtoberh­aupt Roland Weinschenk selbst: „Da darf man sich nichts vormachen. Personen, die heute im Einsatz sein sollen, hätten vor drei Jahren eingestell­t werden müssen. Da können wir ad hoc nichts verändern.“Riether pflichtete bei und betonte die Einstellun­gsoffensiv­e der Landesregi­erung, die dem Personalma­ngel entgegenwi­rkt. Gleichwohl räumte der Revierleit­er ein, dass für die Ausbildung aktive Dienstbeam­te für Lehrtätigk­eiten abgezogen werden müssten.

„Insgesamt hätte man vielleicht früher etwas unternehme­n können, aber das muss man jetzt eben so hinnehmen und momentan schaut es noch gut aus“, so Riether. Wie viele Frauen dem Dienst im Polizeipos­ten Bad Waldsee nachgehen, wollte Rita König (SPD) wissen. Die Antwort lieferte Polizeipos­tenleiter Bernd Berger: keine.

Der Polizist beendete seine Ausführung­en mit den Worten: „Bleiben Sie wachsam, und melden Sie Verdächtig­es lieber frühzeitig der Polizei.“

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