Mann sieht sie einfach nicht

Letzten Donnerstag hatte unser Oberdani – oder soll ich ausnahmsweise König Daniel I. sagen? – wieder einmal alles richtig gemacht: den Trommlerball nach Hause gebracht, den besten Platz in der Oberschwabenhalle mit Blick auf silberne Spiralen, die ihn von unserem, Pardon seinem, Serpentinenweg träumen ließen, und reichlich Raum auf der Tanzfläche. Dort musste er nur aufpassen, dass ihm unser Landrat, Kreisfürst Harald I., und Professor Franz Maurer von der Oberschwabenklinik nicht in die Quere kamen. Denn alle drei sind nicht nur leidenschaftliche, sondern auch gute und ausdauernde Parkettschleicher. Obwohl es Kunststoff war. Die anderen Gäste saßen und standen nämlich ob des schönen Wetters meist auf dem Dr.-AlbertSauer-Platz und genossen das Fressquadrat und eine Flasche Helles im handlichen 0,33-Liter-Format. Natürlich vom Bierbuckel. Die Halle füllte sich nur, wenn die offiziellen Tänze anstanden. Und da hatte ich wenig Aussicht. Auf einem der hinteren Plätze. Denn alle sitzen auf einer Höhe. Und aufstehen ist schwierig, weil sonst von noch weiter hinten gemotzt wird. Dennoch gelang es mir, einige Blicke auf die wunderschönen Trommlerbräute zu erhaschen. Ich habe es aber nicht laut gesagt, sonst heißt es, ich sei ein alter Lustmolch. Also konzentrierte ich mich auf die Rede vom Rutenhauptmann. Otto Dämpfle bewies souverän, dass er kein Dampfplauderer ist. Mein Fazit vom Ball: Surreal, aber schön. Und an manchen Stellschrauben darf noch gedreht werden. Bis nächstes Jahr.

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