Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mittelstand diskutiert über Digitalisierung im Handwerk
Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung hatten Mitglieder zu Vortrag eingeladen
HORGENZELL (sz) - Die Mittelstandsund Wirtschaftsvereinigung (MIT) Bodensee, Ravensburg und die Bezirks-MIT hatten zu dem Vortrag mit Diskussion eingeladen. Dabei referierte Michael Elbs, ehemaliger Geschäftsführer des Schreinerbetriebs Elbs und mittlerweile akkreditierter Unternehmensberater Digitalisierung, über „Digitalisierung im Handwerk“, so eine Pressemitteilung der Veranstalter.
Es sei keine Überraschung mehr, dass das Handwerk schon seit langem digitale Geräte nutzt. Immer klarer wurde aber, dass der Weg hin zum Kunden inzwischen vielfältig das Internet of Things nutze, wie beispielsweise 3-D-Drucke, die Buchhaltung auf dem Smartphone und Tablet, mit der Möglichkeit unmittelbar Angebote und Rechnungen vor Ort zu erstellen. Auch Vermessungen oder Fotodokumentation könnten sofort eingebunden werden. Mit Messengern erreiche der Handwerker heute schnell und unkompliziert seine Kunden. Das komplette Dokumentenmanagement sei – optimal – nur elektronisch vorhanden und alle Daten sind in der Cloud gespeichert, sodass sie von überall abgerufen werden können. Software-as-a-Service sei laut Elbs das Schlagwort und bezeichnet die Auslagerung der Softwareunterstützung eines Unternehmens an einen Dienstleister.
Dennoch gebe es viele Fragen zu dem Thema, wie die nachfolgende Diskussion mit Michael Elbs, den Kreishandwerksmeistern Christof Binzler (Bodensee) und Michael Bucher (Ravensburg), sowie den Kreisvorsitzenden der MIT Bodensee und Ravensburg, Hartmut Kräwinkel und Christian Bangert, zeigte. Noch sei es nicht gelungen, den großen Plattformen, wie Ebay oder Amazon, zu begegnen, obwohl sich schon Einkaufsgemeinschaften gebildet haben. Auch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und die bürokratischen Auflagen wurden kritisch diskutiert. Außerdem fehlten Fachkräfte nicht nur im Bereich Software, sondern auch im Kerngeschäft. Hinzu komme, dass Investitionen in die Digitalisierung nicht günstig sind, auch wenn es viele Förderprogramme gebe.