Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Alte und neue Hits stimmgewal­tig interpreti­ert

Buntes Musikprogr­amm im Schwörsaal – Hier sind die Sänger ganz nah am Publikum

- Von Dorothee L. Schaefer

RAVENSBURG - Viel Publikum ist während dieser Sommerhitz­e und im Sommerloch bei Veranstalt­ungen derzeit nicht zu erwarten. Immerhin waren die 50 Gäste der Show „Music is my life“im Schwörsaal in guter Stimmung und ließen sich von dem schwungvol­len Ensemble aus fünf Sängerinne­n und einem charmanten Herrn, der auch die Moderation des Abends übernahm, sowie von den vielen bekannten Popsongs und Musicalstü­cken mitreißen.

Albert Schmid, Organisato­r der Show „Music is my life“mit Livegesang zum Playbackso­und, ist mit seiner Agentur in Vogt zu Hause und kennt die meisten seiner Stars schon seit vielen Jahren. Andere wieder hat er, wie zum Beispiel die erst 14-jährige Italieneri­n Letizia Chiloiro, bei einer Show mit Bully Herbig im Fernsehen gesehen und mit ihr Kontakt aufgenomme­n. Mit verschiede­nen Programmen oder Themen wie Filmmusik oder französisc­he Chansons veranstalt­et Schmid Konzerte im Raum Bodensee-Oberschwab­en. Nur in der Sommerpaus­e bekäme er diese Sänger hierher, erzählt er im Gespräch, denn ab September wären fast alle wieder irgendwo fest verpflicht­et. Auch längere und umfangreic­here Tourneen sind bei diesem Modell nicht drin – und vor allem muss einiges noch kurz vorher entschiede­n werden, wenn auch die große Planung im vergangene­n Herbst gemacht wurde.

Sie haben alle sechs gute Stimmen und eine erfreulich­e Ausstrahlu­ng – die Amerikaner­innen Rachel Horter aus Nashville und Lynelle Jonsson aus New York, die eine singt den Titelsong „Music is my life“und „Gentle on my mind“, auch ein schöner Evergreen, die andere hat „Summertime“, den Musicalhit „Denk an mich“aus dem „Phantom der Oper“ und später amerikanis­ches Flair mit „New York, New York“im Gepäck.

Alte Songs erklingen taufrisch

Dazwischen steht immer mal wieder der freundlich­e Italiener Gino Castelli, im eleganten Anzug und mit aufgeknöpf­tem Hemd auf der Bühne, der zwar seit 30 Jahren in Hamburg lebt, aber immer noch den italienisc­hen Akzent pflegt. Man würde es ihm direkt verübeln, wenn er ihn unterdrück­en würde. Man hört ihm gerne zu, wenn er „Che sarà“mit viel Tremolo singt, wenn er „Volare“oder „Marina“anstimmt und später das Publikum auch zum Mitsingen und Mitklatsch­en bringt. Natürlich darf dann auch „Azzurro“nicht fehlen. Man glaubt nicht, wie alt diese Songs schon sind – und sie klingen immer wieder taufrisch.

Apropos Alter: Ein paar Junge sind auch dabei, aber es ist eher ein wenig Hitparade für die Sixty plus und mehr. Macht nichts, irgendwann sind alle angesteckt von den Songs – eine gute Mischung aus bekanntem Pop und Musical, Sinatra, Whitney Houston und auch Neueres wie „Lieblingsm­ensch“von Namika, das die ebenfalls in Hamburg beheimatet­e Buket, die Frontsänge­rin in verschiede­nen Bands ist, einfach super draufhat. Ganz besonders rühren die Auftritte der erst 14-jährigen Letizia Chiloiro an, die Serge Lamas „Je suis malade“voll Emotion singt, dann zu „Skyfall“wechselt, endlos lang die Stimme hält, und später das Publikum mit „I will always love you“nachhaltig beeindruck­t. So wie die Stimme der zartgliedr­igen Desirè Capaldo, die es mit Sinatras „My way“in Volumen, Modulation und Gestik aufnimmt, und zum Abschluss Morricones „Once upon a time in the West“, eine ihrer Lieblingsm­usiken singt. Ein sympathisc­her Abend, trotz aller Profi-Technik ganz nah am Publikum.

 ?? FOTO: DOROTHEE L. SCHAEFER ?? Der sympathisc­he Gino Castelli gab auch den Moderator, die amerikanis­che Sopranisti­n Lynelle Jonsson (links) und die italienisc­he Sängerin Desirè Capaldo sangen mit ihm zusammen den Schlussson­g „Time to say Goodbye“.
FOTO: DOROTHEE L. SCHAEFER Der sympathisc­he Gino Castelli gab auch den Moderator, die amerikanis­che Sopranisti­n Lynelle Jonsson (links) und die italienisc­he Sängerin Desirè Capaldo sangen mit ihm zusammen den Schlussson­g „Time to say Goodbye“.

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