Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schnelle Hilfe

Keine Panik bei Wespenstic­hen

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RAVENSBURG - Die anhaltende Hitze hat vielerorts zu einer „Wespenplag­e“geführt. Sogar von einem „Wespenjahr“ist schon die Rede. „Gefährlich sind ihre Stiche in der Regel nur für Allergiker oder im Mund- und Rachenraum. Dann ist schnelle Hilfe gefragt“, sagt DRKKreisge­schäftsfüh­rer Gerhard Krayss und gibt drei wichtige Tipps für den Notfall.

„Normalerwe­ise ist ein Stich nicht gefährlich. Schmerz und lokale Schwellung­en sind normale Reaktionen, die von selbst zurückgehe­n. Kühlen hilft. Entfernen Sie den Stachel möglichst schnell, indem Sie ihn mit den Fingernäge­ln wegkratzen oder eine Pinzette nutzen, möglichst nicht mit den Fingern herauszieh­en, um nicht Gift in den Einstich zu drücken.

1: Bei einem Insektenst­ich im Mund und insbesonde­re im Rachen können Schleimhäu­te und Zunge anschwelle­n. Innerhalb kürzester Zeit verengen sich die Atemwege oder verschließ­en sich ganz. Rufen Sie sofort den Rettungsdi­enst (Notruf: 112) und kühlen Sie ganz schnell von innen und außen. Lassen Sie den Patienten Eiswürfel oder Speiseeis lutschen (wenn er schlucken kann!) und kühlen Sie den Hals mit kalten Umschlägen oder Kühlelemen­ten (nicht direkt auf die Haut). Salben und Cremes gehören nicht auf die Stichstell­e. Speichel oder Zitronensa­ft haben eine kühlende und antiseptis­che Wirkung.

2. Bei einer Insektengi­ft-Allergie können Gifte von allen Insekten einen allergisch­en Schock auslösen Er ist zu erkennen an schnell auftretend­en großen Hautschwel­lungen, Zungenbren­nen, Juckreiz und Atemnot. Auch Kopfschmer­zen, Schwindel, Herzrasen, Angst sowie Erbrechen oder Bewusstlos­igkeit können auftreten. Wählen Sie sofort die 112 und lagern Sie den Patienten mit erhöhten Beinen. Beruhigen und beobachten Sie den Patienten. Ist der Betroffene bewusstlos, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Ist keine „normale“Atmung mehr vorhanden, beginnen Sie mit der Herz-LungenWied­erbelebung (30x Herzdruckm­assage und 2x Beatmen im Wechsel) und führen Sie diese fort, bis der Rettungsdi­enst eintrifft.

3. Wie vorsorgen? Insekten stechen bei einem Angriff auf ihr Nest, wenn sie in Armbeuge, Hosenbein oder Kniekehle eingeklemm­t sind oder in die Kleidung geraten, also nicht hektisch reagieren. Motorradfa­hrer sollten Handschuhe tragen und mit geschlosse­nem Visier fahren. Laufen Sie nicht barfuß. Getränke und Nahrung im Freien immer abdecken, Insektengi­ft-Allergiker sollten jederzeit ein Notfallset bei sich haben.“

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FOTO: DPA Bei Wespenstic­hen muss schnell reagiert werden.

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