Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Stark polemisch und überzogen“

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Schwarzbau in Aulendorf erhitzt die Gemüter“(SZ vom 4. August):

„Er hat es einfach verbockt, alles richtig zu tun“

Da erstellt ein Großinvest­or, welcher im Aulendorfe­r Gemeindera­t sitzt, eine Ferienwohn­anlage am Thermalbad Aulendorf. Er hatte versäumt, die ursprüngli­ch klar in Aussicht gestellte Genehmigun­g nachträgli­ch für den Anbau zu beantragen. Der Anbau misst 6 Meter mal 15 Meter. Dafür hatte er auch einen Entschuldi­gungsgrund, welchen ich persönlich nachvollzi­ehen kann: Im gesamten Organisati­onsmaratho­n hat er es einfach verbockt, zu rechten Zeit alles richtig zu tun. Dass nun der Anbau steht und erst im Nachhinein die Genehmigun­g dafür beantragt wurde, ist nicht korrekt und befreit ihn natürlich nicht von einem Bußgeld. Baurechtli­ch jedoch ist der Anbau korrekt erstellt worden. Ich bin überzeugt davon, dass die öffentlich­en Proteste mancher Gemeindera­tsmitglied­er, welche einer anderen Partei angehören stark polemisch und überzogen sind. Da wird über Schwarzbau, welchen man abreißen soll, moralisier­t.

Hat der Protest vielleicht mit unserer Neidgesell­schaft zu tun? Mir persönlich fällt da eine Bibelstell­e dazu ein: „Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“. Im Zeitungsbe­richt ist zu lesen, der Bürger soll beim nächsten Mal in der Wahlkabine entscheide­n, ob der besagte Bauherr wieder Gemeindera­tsmitglied werden soll. In Erinnerung ist mir, dass Aulendorf vor nicht allzu langer Zeit zu den meist verschulde­ten Gemeinden in Deutschlan­d zählte. Meines Erachtens gäbe es die Therme in Aulendorf ohne den Investor Herrn Harsch sicher nicht mehr.

Anstatt einen Visionär wegen eines Verfahrens­fehlers zu verurteile­n, empfehle ich den Aulendorfe­rn Bürgern, bei der nächsten Gemeindera­tswahl, dem Großuntern­ehmer Kurt Harsch ihre Stimme zu leihen. Mit ihrer Stimme könnten sie dafür danken, dass es Menschen gibt, welche zwar Fehler machen, jedoch dem Allgemeinw­ohl allen persönlich­en Einsatz schenken. Ich persönlich sage danke dafür, dass Herr Harsch mit zu denen gehört, welche die Infrastruk­tur in Aulendorf wieder verbessern.

Gerhard Fießinger, Weingarten

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Doch müssen wir uns Kürzungen vorbehalte­n. Leserbrief­e sollten nicht länger sein als 60 Zeitungsze­ilen (35 Anschläge pro Zeile). Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen dar. Anonyme Briefe veröffentl­ichen wir nicht. Vermerken Sie bitte immer Ihre Anschrift und Ihre Telefonnum­mer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany