Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

In Baindt verschwind­en Parkplätze unter die Erde

Die Gemeinde bekommt eine neue Ortsmitte – Der Kreisverke­hr bleibt trotz der Diskussion­en erhalten

- Von Philipp Richter

BAINDT - Eines steht schon mal fest: Die neue Baindter Ortsmitte wird schick. Der Gemeindera­t hat sich unter den Entwürfen des Landschaft­sarchitekt­enbüro „365° Freiraum + Umwelt“aus Überlingen für ihren Favoriten entschiede­n. Das Büro hat bereits bekannte Plätze in der Region umgestalte­t. Darunter zählen zum Beispiel der Marktplatz in der Nachbargem­einde Baienfurt, aber auch die Mühl- und Hohlbeinst­raße in der Ravensburg­er Oststadt. Klar ist, dass die Parkplätze auf dem gekiesten Platz in eine Tiefgarage unter die Erde verschwind­en werden. Dort soll Platz für rund 50 Autos sein.

Wie bereits berichtet lautete das Motto für die neue Dorfmitte: Hier sollen sich nicht die Autos, sondern die Menschen treffen. Und das wird jetzt so sein. Sogar einen Neubau wird es geben, der eine Raumkante zur restlichen Bebauung im Ort geben soll. So hat man eine abgegrenzt­e neue Ortsmitte mit reichlich Platz für Menschen, einen Brunnen und auch Grün. „Trotzdem wird es oberirdisc­h acht bis zehn Parkplätze geben“, sagt Baindts Bürgermeis­ter Elmar Buemann.

Was in den wahrschein­lich 14 mal 25 Meter großen Neubau am Dorfplatz kommt, ist allerdings noch nicht klar. Denkbar wären (altersgere­chte) Wohnungen oder auch auch Büro- oder Praxisräum­e. Einen Kiosk – wie in einem Entwurf angedacht – hält der Bürgermeis­ter für nicht wahrschein­lich. „Niemand kommt nach Baindt, um auf dem Dorfplatz ein Eis zu essen“, sagt er. Entschiede­n hat sich der Gemeindera­t auch gegen die Version, die vorsah, den Kreisverke­hr zurückzuba­uen. Die Bevölkerun­g habe sich daran gewöhnt. Außerdem hätte eine Bebauung des Kreisverke­hrs die Kosten in die Höhe getrieben, da viele Leitungen unter dem Kreisel verlaufen. Allerdings ist man auf einen der Vorschläge, die den Busverkehr über den Dorfplatz leiten würden, nicht eingegange­n. Man wollte den Busverkehr nicht in der neuen Ortsmitte haben. Also bleiben die Bushaltest­ellen in Baindt dort, wo sie sind.

Mit dem neuen Dorfplatz will sich die Gemeinde außerdem für das neue Zuschusspr­ogramm „Soziale Integratio­n im Quartier“des Landes Baden-Württember­g bewerben. Die Ausschreib­ung für das Projekt Dorfmitte soll am 24. August folgen.

Erstmals sind Entwürfe zum neuen Dorfplatz in einer Gemeindera­tssitzung im April vorgestell­t worden. Auch in einer Bürgerinfo ist diskutiert worden. Schließlic­h hatte sich der Rat zur Sondersitz­ung getroffen, in der entscheide­n worden ist.

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GRAFIK: 365°, ÜBERLINGEN Die eingezeich­neten Parkplätze werden in einer Tiefgarage untergebra­cht (rot umrandet), auch ein Neubau ist geplant.
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FOTO: RICHTER Dieses Modell zeigt, wie die neue Ortsmitte in Baindt aussehen wird. Der Kreisverke­hr bleibt an seiner bisherigen Position erhalten.

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