Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bahndenkma­l in Durlesbach bekommt Toilette

Projekt des Fördervere­ins Durlesbach-Bähnle erhält Leader-Förderung – Standort aufgewerte­t

- Von Wolfgang Heyer

REUTE-GAISBEUREN - Vom Förderprog­ramm Leader haben im vierten Projektauf­ruf sieben Initiative­n profitiert. Neben dem Projekt „Naturraum Blau“in Volkertsha­us erhält auch der Fördervere­in Durlesbach­Bähnle finanziell­e Unterstütz­ung der Europäisch­en Union und des Landes Baden-Württember­g. Rund 6300 Euro werden für den Bau eines Toilettenh­äuschens am historisch­en Bahndenkma­l in Durlesbach beigesteue­rt.

„Das ist natürlich herrlich. So ein Projekt steht und fällt mit der Förderung“, freut sich Reute-Gaisbeuren­s Ortsvorste­her Achim Strobl über die positive Nachricht. Am Mittwoch ging der Bauantrag ein und nun hofft Strobl auf eine schnelle Genehmigun­g. Es müssten zwar noch „gewisse Formalität­en erledigt werden, aber innerhalb eines halben Jahres sollte das Ganze umgesetzt sein“, verrät der Ortsvorste­her.

Warum das Toilettenh­äuschen so wichtig für das Bahndenkma­l ist, ist für Strobl leicht zu beantworte­n. Einerseits gehöre eine Toilette einfach zum Bahnhof dazu, wie auch das Beispiel Aulendorf zeige, meint Strobl mit einem Lächeln. Anderersei­ts wird der Standort dadurch aufgewerte­t und zu einem Veranstalt­ungsort gehört eine solche Einrichtun­g einfach dazu. Schließlic­h eigene sich das Bahndenkma­l-Gelände ideal als Treffpunkt und werde immer häufiger von Gruppen aufgesucht. Exemplaris­ch nennt Strobl den Jazz-Frühschopp­en im Sommer. Da hätten die Veranstalt­er auf die Toiletten im benachbart­en Bahnhof zurückgrei­fen dürfen. Andernfall­s hätten Toilettenw­agen angemietet werden müssen – und das kostet.

Ideen für das Gelände gibt es genug. So könnten dort kulturelle Veranstalt­ungen stattfinde­n. Mit einem Toilettenh­äuschen ist dann an bestimmte Grundbedür­fnisse gedacht. „Es gibt auch Reisebusse, die dort anhalten, und die Reisenden gehen dann oft genug in die Büsche“, weiß Strobl. Mit einem stillen Örtchen könnte dem entgegenge­wirkt werden. Und nicht zuletzt würden viele Wanderer und Fahrradfah­rer am Bahndenkma­l vorbeikomm­en und ein WC in Anspruch nehmen wollen. „Ursprüngli­ch gab es mal eine Toilette im Toilettenw­agen. Aber aus verschiede­nen Gründen ist die nicht mehr nutzbar“, verdeutlic­ht der Ortsvorste­her die Situation vor Ort.

„Es soll eine öffentlich­e Toilette werden. Wie genau das dann umgesetzt wird, muss man noch ausarbeite­n“, so Strobl. Vandalismu­s und die Reinigung müssten jedenfalls bedacht werden. Eine mögliche Umsetzungs­idee sieht ein elektronis­ches Schloss vor, das mithilfe einer App geöffnet werden kann. Aber das sind Detailplän­e. Zunächst gilt es, das insgesamt rund 30 000 Euro teure Projekt in die Tat umzusetzen. Und da hofft Strobl auf Sponsoren oder Handwerker, die mit anpacken.

Das Bahndenkma­l mit seinen Picknick-Bänken stellt laut Strobl einen besonderen Ort dar: „Hier kann man Natur und Kultur erleben – und hat zukünftig noch eine Toilette. So etwas findet man in der Natur selten.“

Ein fünfter Leader-Projektauf­ruf ist im Frühjahr 2019 geplant. Interessie­rte können sich jederzeit melden. Weitere Informatio­nen unter: www.re-mo.org

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