Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Merkel lehnt Koalitionen mit der Linken ab
CDU-Chefin versucht, Debatte zu stoppen – Ramelow nennt Reaktionen „hysterisch“
BERLIN (dpa) - Mit einer klaren Absage an Bündnisse mit der Linkspartei hat CDU-Chefin Angela Merkel versucht, die Debatte über eine Kooperation ihrer Partei mit den SEDNachfolgern zu beenden. „Ich befürworte keine Zusammenarbeit mit der Linken-Partei, und das schon seit vielen Jahren“, sagte die Kanzlerin am Montag in Berlin beim ersten Auftritt nach ihrer Sommerpause.
Führende CDU-Politiker aus Ostdeutschland wandten sich allerdings dagegen, Gespräche mit der Linken rundheraus auszuschließen. Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte am Montag zur „Schwäbischen Zeitung“: „Manche Reaktionen sind hysterisch. Bei manchem scheint der Kalte Krieg im Kopf auch fast 30 Jahre nach Mauerfall und Wiedervereinigung noch nicht beendet.“
Merkel hingegen stellte klar, dass die Union alles dafür tun werde, dass bei den anstehenden Wahlen in den ostdeutschen Ländern Regierungen unter CDU-Führung ohne die Linke und die AfD gebildet werden könnten. Die nächsten Landtagswahlen im Osten stehen 2019 in Brandenburg, Thüringen und Sachsen an. Zuvor hatte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Wochenende eine Debatte über eine Zusammenarbeit seiner Partei mit der Linken in Ostdeutschland ausgelöst: „Da muss die CDU pragmatisch sein.“