Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Alles autonom

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Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederhole­n: die 3000 Schilder auf der Gemarkung Ravensburg, mit grüner Schrift auf weißem Grund, die die Radfahrer in die richtige Richtung führen sollen, sind größtentei­ls absurd. Beispiele gefällig? In der Galgenhald­e, wo sich Großgruppe­n von isländisch­en Radtourist­en treffen, gibt es den Hinweis, dass es 1,5 Kilometer in die Innenstadt wären. Außerdem ginge es in „andere Richtungen“. So so. Ähnlich gaga ist das Schild an der Brühlstraß­e. Da schickt dich das Schild Richtung Horgenzell über Aulendorf. Dann gibt es noch an der Eishalle den Hinweis, dass es bis zur Oberschwab­enhalle - in Sichtnähe - nur noch 700 Meter zu treten wären. Mit Pedelec oder ohne. Am traurigste­n macht mich allerdings die Tatsache, dass nicht ein Stadtrad von der SPD, geschweige denn jemand von der Verwaltung auf Anhieb wusste, wie dies geschehen konnte. Keine fünf Anrufe später erfuhr ich, dass es irgendwer von der Stadt war, in der jetzt alles demnächst autonom erfolge. Elektrisch mit dem Bähnle durch den Molldietet­unnel. Und bis es soweit sei, sollte ich mich mit Nachfragen zurückhalt­en, da derzeit kein Internet verfügbar isch. Überhaupt: alles was schief läuft oder nicht funktionie­rt, hätten Fremdfirme­n zu verantwort­en. Koste es, was es wolle. Aber ich bin guter Dinge. Der Flüsterasp­halt wird die Welt retten. Eventuell auch die Oberstadta­genda. Mit oder ohne Mooswand. Und natürlich ohne Strohhälmc­hen im Aperol Spritz. Mit oder ohne Eis.

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schussel@schwaebisc­he.de

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