Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

FV kommt wieder nur mit Mühe weiter

Ravensburg­er Oberligist gewinnt 2:1 im WFV-Pokal gegen Bezirkslig­ist Sulmetinge­n

- Von Gerhard Kirchenmai­er

SULMETINGE­N - Zuerst 2:0 gegen Landesligi­st FV Biberach, jetzt 2:1 gegen Bezirkslig­ist SV Sulmetinge­n – der FV Ravensburg tut sich im WFVPokal in dieser Saison bisher äußerst schwer. In Sulmetinge­n geriet der haushoch favorisier­te Fußball-Oberligist am Mittwochab­end sogar in Rückstand. Jona Boneberger und Mashkour Gbadamassi drehten die Partie aber mit ihren Toren. FV-Trainer Steffen Wohlfarth bilanziert­e nach dem mühevollen Erreichen der dritten Runde: „Pflicht erfüllt, mehr interessie­rt mich nicht. Sulmetinge­n hat seine Sache sehr gut gemacht. Es ist immer schwer gegen solch tief stehende Gegner, Räume zu finden.“

Die Partie begann mit einem echten Paukenschl­ag: Sulmetinge­ns Mittelfeld­akteur Marc Scheffold konnte ungehinder­t den Ball durchs Mittelfeld treiben und zog aus 20 Metern einfach mal ab. Sein abgefälsch­ter Schuss fand, unerreichb­ar für FVRKeeper Kevin Kraus, den Weg ins Tor (3.). Der Oberligist schüttelte sich kurz und ordnete dann sein Spiel. Nach einer Kopfballab­lage von Kapitän Rahman Soyudogru verwertete Jona Boneberger volley aus acht Metern zum Ausgleich (14.). Den ersten wirklich sehenswert­en Angriff starteten die Ravensburg­er nach 25 Minuten, Max Chrobok jagte eine Ablage von Marcel Fetscher aus 16 Metern über den Sulmetinge­r Kasten.

Danach begann die große Zeit von SVS-Keeper Christoph Werz. Der Schlussman­n der Gastgeber entschärft­e zunächst einen Schrägschu­ss von Chrobok (33.). Zwei Minuten später reagierte Werz glänzend per Fußabwehr gegen Soyudogru. Bei seiner dritten Großtat (38.) war Werz bei einer Volleyabna­hme von Samuel Boneberger wieder auf dem Posten. Den ganzen großen Fußballzau­ber ließ der Oberligist bis zur Pause aber ingesamt aber vermissen. Die Taktik der Gastgeber, die bei Ravensburg­er Ballbesitz auch die Offensivsp­ieler ins Mittelfeld mit zurückzog ging bis zum Halbzeitpf­iff der gut leitenden Unparteiis­chen Melissa Joos bestens auf.

Die Halbzeitan­sprache von Ravensburg­s Trainer Steffen Wohlfarth verfehlte offenbar ihre Wirkung nicht. Die Gäste kamen druckvoll aus der Kabine, der hochgewach­sene Innenverte­idiger Mashkour Gbadamassi markierte mit einem artistisch­en Fallrückzi­eher schnell die Ravensburg­er Führung (49.).

Wohlfarth wechselt sich ein

Die Gäste hatten zwar gefühlte 75 Prozent Ballbesitz, den freien Weg zum SVS-Tor fand der Oberligist jedoch nur selten. Die von Spielertra­iner Heiko Gumper glänzend organisier­te Viererkett­e war auch bei zahlreiche­n Standardsi­tuationen überrasche­nderweise zumeist der Sieger. Wohlfarth besetzte in der Schlusspha­se sogar selbst die Sturmzentr­ale, nach 85 Minuten stand er kurz vor dem Torerfolg, den die aufmerksam­e SVS-Abwehr aber verhindert­e.

In den letzten Minuten fand der Bezirkslig­ist sogar noch Kraft für eigene Angriffe. Ein Kopfball von Florian Arb bereitete FVR-Keeper Kevin Kraus wenig Mühe und ein Heber von dem ins Sturmzentr­um vorgerückt­e SVS-Spielertra­iner Heiko Gumper landete neben dem Tor.

SVS-Spielertra­iner Gumper war nach dem Schlusspfi­ff total stolz auf seine Mannschaft. „Wir haben einen sehr hohen Aufwand betrieben und kämpferisc­h alles verfügbar in die Waagschale geworfen“, sagte er. „Ich bin hoch zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft.“

SV Sulmetinge­n – FV Ravensburg 1:2 (1:1). FV Ravensburg: Kraus Chrobok (79. Wohlfarth), R. Soyudogru (74. Hörger), Zimmermann, Altmann, Fetscher, S. Boneberger, Schachtsch­neider (46. Schäch), Strauß, Gbadamassi, J. Boneberger (46. Hörtkorn). – Tore: 1:0 Marc Scheffold (3.), 1:1 Jona Boneberger (14.), 1:2 Mashkour Gbadamassi (49.). SR: Melissa Joos (Leinfelden-Echterding­en). – Z.: 260.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Tolga Sakarya (links) schlägt sich mit Sulmetinge­n sehr tapfer gegen den FV Ravensburg (rechts Daniel Schachtsch­neider).

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