Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
FV kommt wieder nur mit Mühe weiter
Ravensburger Oberligist gewinnt 2:1 im WFV-Pokal gegen Bezirksligist Sulmetingen
SULMETINGEN - Zuerst 2:0 gegen Landesligist FV Biberach, jetzt 2:1 gegen Bezirksligist SV Sulmetingen – der FV Ravensburg tut sich im WFVPokal in dieser Saison bisher äußerst schwer. In Sulmetingen geriet der haushoch favorisierte Fußball-Oberligist am Mittwochabend sogar in Rückstand. Jona Boneberger und Mashkour Gbadamassi drehten die Partie aber mit ihren Toren. FV-Trainer Steffen Wohlfarth bilanzierte nach dem mühevollen Erreichen der dritten Runde: „Pflicht erfüllt, mehr interessiert mich nicht. Sulmetingen hat seine Sache sehr gut gemacht. Es ist immer schwer gegen solch tief stehende Gegner, Räume zu finden.“
Die Partie begann mit einem echten Paukenschlag: Sulmetingens Mittelfeldakteur Marc Scheffold konnte ungehindert den Ball durchs Mittelfeld treiben und zog aus 20 Metern einfach mal ab. Sein abgefälschter Schuss fand, unerreichbar für FVRKeeper Kevin Kraus, den Weg ins Tor (3.). Der Oberligist schüttelte sich kurz und ordnete dann sein Spiel. Nach einer Kopfballablage von Kapitän Rahman Soyudogru verwertete Jona Boneberger volley aus acht Metern zum Ausgleich (14.). Den ersten wirklich sehenswerten Angriff starteten die Ravensburger nach 25 Minuten, Max Chrobok jagte eine Ablage von Marcel Fetscher aus 16 Metern über den Sulmetinger Kasten.
Danach begann die große Zeit von SVS-Keeper Christoph Werz. Der Schlussmann der Gastgeber entschärfte zunächst einen Schrägschuss von Chrobok (33.). Zwei Minuten später reagierte Werz glänzend per Fußabwehr gegen Soyudogru. Bei seiner dritten Großtat (38.) war Werz bei einer Volleyabnahme von Samuel Boneberger wieder auf dem Posten. Den ganzen großen Fußballzauber ließ der Oberligist bis zur Pause aber ingesamt aber vermissen. Die Taktik der Gastgeber, die bei Ravensburger Ballbesitz auch die Offensivspieler ins Mittelfeld mit zurückzog ging bis zum Halbzeitpfiff der gut leitenden Unparteiischen Melissa Joos bestens auf.
Die Halbzeitansprache von Ravensburgs Trainer Steffen Wohlfarth verfehlte offenbar ihre Wirkung nicht. Die Gäste kamen druckvoll aus der Kabine, der hochgewachsene Innenverteidiger Mashkour Gbadamassi markierte mit einem artistischen Fallrückzieher schnell die Ravensburger Führung (49.).
Wohlfarth wechselt sich ein
Die Gäste hatten zwar gefühlte 75 Prozent Ballbesitz, den freien Weg zum SVS-Tor fand der Oberligist jedoch nur selten. Die von Spielertrainer Heiko Gumper glänzend organisierte Viererkette war auch bei zahlreichen Standardsituationen überraschenderweise zumeist der Sieger. Wohlfarth besetzte in der Schlussphase sogar selbst die Sturmzentrale, nach 85 Minuten stand er kurz vor dem Torerfolg, den die aufmerksame SVS-Abwehr aber verhinderte.
In den letzten Minuten fand der Bezirksligist sogar noch Kraft für eigene Angriffe. Ein Kopfball von Florian Arb bereitete FVR-Keeper Kevin Kraus wenig Mühe und ein Heber von dem ins Sturmzentrum vorgerückte SVS-Spielertrainer Heiko Gumper landete neben dem Tor.
SVS-Spielertrainer Gumper war nach dem Schlusspfiff total stolz auf seine Mannschaft. „Wir haben einen sehr hohen Aufwand betrieben und kämpferisch alles verfügbar in die Waagschale geworfen“, sagte er. „Ich bin hoch zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft.“
SV Sulmetingen – FV Ravensburg 1:2 (1:1). FV Ravensburg: Kraus Chrobok (79. Wohlfarth), R. Soyudogru (74. Hörger), Zimmermann, Altmann, Fetscher, S. Boneberger, Schachtschneider (46. Schäch), Strauß, Gbadamassi, J. Boneberger (46. Hörtkorn). – Tore: 1:0 Marc Scheffold (3.), 1:1 Jona Boneberger (14.), 1:2 Mashkour Gbadamassi (49.). SR: Melissa Joos (Leinfelden-Echterdingen). – Z.: 260.