Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Zielführend wird wohl in Zukunft die 116 117 sein“
Alle Beteiligten im Gesundheitswesen sind sich einig, dass eine Strafgebühr für Menschen, die die Notaufnahme aufsuchen, abzulehnen ist. Trotz alledem beklagt die Oberschwaben Klinik, dass zu viele Patienten die Notaufnahme aufsuchen, obwohl sie im eigentlichen Sinne keine Notfallpatienten sind. Gesprochen wird hier von einem Drittel. Weiterhin wird beklagt, dass die Behandlung für das OS defizitär ist, da lediglich 53 Euro pro Behandlung erstattet werden. Hierzu ist anzumerken, dass die Behandlung des Notfallpatienten auch in der niedergelassenen Praxis defizitär ist, da nicht einmal 53 Euro pro Quartal bezahlt werden, obwohl die anfallenden Kosten in vergleichbarer Höhe zum Krankenhaus sind.
Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass die Patienten die Notaufnahme aufsuchen, weil bei den niedergelassenen Ärzten angeblich die Wartezeiten zu lang sind. Die Wartezeiten beziehen sich auf einen Arzttermin, das bedeutet eine planbare Behandlung. Für Notfälle sind auch alle niedergelassenen Praxen vorbereitet, hier wird keine Terminierung vorgenommen.
Auffallend ist, dass auf der Homepage der OSK mit dem Slogan geworben wird: „Wir sind 24 h an 7 Tagen für Sie da". Wen wundert es da, dass der Patient diesen Willkommensgruß wörtlich nimmt. Zielführend wird wohl in Zukunft die ambulante Notfallnummer 116 117 sein. So kann dem Hilfe suchenden Notfallpatienten richtungsweisend geholfen werden. Sicherlich ist es derzeit ein Zukunftsmodell, sektorenübergreifend ein Modell für die Notfallversorgung zu entwickeln. Hier sind alle Beteiligte im Gesundheitswesen zur konstruktiven Mitarbeit gefragt.
Fritjof Bock, Ravensburg
Zum Bericht „ Pralinen ersetzten kein Internet“(SZ vom 7.8.):