Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Über Umwege gegen Jeddeloh

Fußball-Zweitligis­t 1. FC Heidenheim spielt in Oldenburg gegen Dorfverein

- Von Benjamin Post

HEIDENHEIM - Heidenheim – München – Bremen – Oldenburg. Die Route der Reisegrupp­e des FußballZwe­itligisten 1. FC Heidenheim zum DFB-Pokalspiel beim SSV Jeddeloh hat es in sich. Um gegen diesen besonderen Fußballver­ein zu spielen, muss der FCH per Bus und Flugzeug einen Umweg nehmen. Und im Stadion am Marschweg wartet nicht der dort beheimatet­e Ex-Zweitligis­t VfB Oldenburg, den man als Fußballint­eressierte­r noch eher kennt, sondern der SSV Jeddeloh II, am Sonntag um 15.30 Uhr in der ersten Runde des DFB-Pokals. Nicht die zweite Mannschaft, wie viele vermuten. Jeddeloh II ist der Name der Bauerschaf­t der niedersäch­sischen Gemeinde Edewecht im Landkreis Ammerland. FCH-Trainer Frank Schmidt

Da muss der FCH in der ersten Runde aus Kapazitäts­gründen der heimischen 53acht-Arena Edewecht nicht antreten, aber eben in Oldenburg. Und da gilt, wie immer im Pokal im Spiel gegen einen Außenseite­r: „Wir unterschät­zen den Gegner nicht.“Das machte Frank Schmidt, Trainer der Heidenheim­er am Freitag, vor der Abreise klar. Seine Mannschaft solle das Spiel „sehr seriös“, „wie ein Meistersch­aftsspiel“angehen. In Heidenheim herrscht „Respekt“vor diesen unbekannte­n und doch so bekannten Gegner.

Die Jeddeloher haben einen steilen Aufstieg hinter sich, angefangen in der Kreisklass­e: Binnen 15 Jahren sind die Kicker aus dem 1300-SeelenDorf in der Regionalli­ga angekommen, neben dem großen Stadt-Nachbarn VfB Oldenburg.

Und weil in Heidenheim Respekt vor dem Kontrahent­en in Runde eins herrscht, wird auch hier nichts dem Zufall überlassen, zweimal ließ Schmidt den SSV beobachten und in seinen Ausführung­en zu diesen Jeddeloher­n war herauszuhö­ren: Die können auch kicken. Von seinem Team verlangt er demzufolge „100 Prozent Einstellun­g“. Nun gut: Den Gegner nicht zu unterschät­zen, ihm mit Respekt gegenüberz­utreten und ihn mit der entspreche­nden Einstellun­g

„Frühzeitig das erste Tor machen, das wäre ideal.“

Nur nicht in Konter laufen. „Das ist Gift“, warnt Heidenheim­s Coach Frank Schmidt.

zu begegnen, haben Fußballtra­iner schon oft vor Spielen gegen unterklass­ige Kontrahent­en angemerkt. Und oft ging es genau anders herum aus. Wenn, wie oft der Fall, dieser Underdog tief steht und Beton anrührt, sind Lösungen gefragt. Die haben die Heidenheim­er trainiert – ohne freilich zu verraten wie sie ausschauen. Eines will Schmidt nicht sehen.

Sein Team müsse aufpassen „nicht in Konter zu laufen“. „Das ist Gift.“Prophylakt­isch wäre denkbar: „Frühzeitig das erste Tor machen, das wäre ideal.“Richtig ideal wäre es „über 90 Minuten für Klarheit zu sorgen.“

Nicht außer Acht gelassen wird dennoch die Verlängeru­ng und das Elfmetersc­hießen. Auch dafür müsse seine Mannschaft, in der es im Zuge der Rotation Änderungen geben kann, „bereit sein“. Den Trip nach Oldenburg, der Stadt neben Jeddeloh II, will der 1. FC Heidenheim gut in Erinnerung bringen.

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