Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wie finanziert sich eine Kommune?

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Im Rahmen der kommunalen Selbstverw­altung besteht in Baden-Württember­g ein Mischsyste­m, aus dem sich Städte und Gemeinden finanziere­n. Dieses beruht auf mehreren Säulen: Eine wesentlich­e sind eigene Einnahmen durch Steuern (zum Beispiel Grundstück­e und Gewerbe) sowie Abgaben (etwa örtliche Verbrauch- und Aufwandste­uern sowie Gebühren und Beiträge). Eine zweite ist die Beteiligun­g an bestimmten Steuern, wie es in einer Informatio­nsschrift des Finanzmini­steriums heißt. Dazu zählen die Einkommen- und die Umsatzsteu­er. Die Mittel werden ebenso über Zuweisunge­n verteilt wie auch im Rahmen des Finanzausg­leichs. Bei diesem fließen ebenfalls Steuergeld­er in die Städte und Gemeinden. Um einen Ausgleich zwischen finanzstar­ken und finanzschw­achen Gemeinden zu schaffen, finanziere­n sich diese zu verteilend­en Mittel auch durch die Finanzausg­leichsumla­ge. Diese muss jede Gemeinde nach ihrer eigenen Finanzkraf­t an das Land abführen. Die Finanzkraf­t ist auch der maßgeblich­e Faktor für die Verteilung der oben genannten Zuweisunge­n. Ferner gibt es noch eine Reihe weiterer möglicher Einnahmequ­ellen. Dazu zählen Kredite oder Erlöse aus wirtschaft­licher Betätigung oder kommunalen Beteiligun­gen. Auch können Städte und Gemeinde Erlöse durch Grundstück­sverkäufe, Vermietung, Verpachtun­g oder durch Zinsen generieren. Doch zu zurück zu den Finanzzuwe­isungen: Hier wird unterschie­den zwischen allgemeine­n, nicht zweckgebun­denen und gezielten, zweckgebun­denen Zuweisunge­n. Das Finanzmini­sterium nennt hier beispielha­ft die Kleinkindb­etreuung oder für kommunale Bauvorhabe­n. Es gibt aber noch zahlreiche weitere allgemeine und konkrete Kriterien für Zuweisunge­n. Laut Wangens Kämmerin Yvonne Winder spielt die Fläche einer Kommune dabei eine untergeord­nete Rolle und ist ausschließ­lich auf Straßen beschränkt. Und zwar auf jene bei denen die Stadt Baulastträ­ger und somit verantwort­lich für deren Erhalt ist. Geld für Straßen erhält die Stadt auch auf Grundlage einer Kilometerb­erechnung ihres eigenen Netzes. Hier liegt der Satz bei 2600 Euro pro Kilometer. (jps/sz)

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