Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

BN scheitert bei Gerichtsve­rfahren gegen die Lindauer Therme

Der Bau im Eichwald kann ungehinder­t weitergehe­n – OB Gerhard Ecker freut sich

- Von Julia Baumann

LINDAU (jule) - Der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of hat am Mittwoch die beiden Eilanträge des Lindauer Bund Naturschut­zes zur Therme zurückgewi­esen. Das teilt Pressespre­cherin Claudia Frieser mit. Damit geht der Bau der Therme wie geplant weiter.

Der BN hatte auf zwei Wegen versucht, die Bauarbeite­n im Eichwald lahmzulege­n: Zum einen hatte er beim Verwaltung­sgerichtsh­of eine Beschwerde gegen einen Beschluss des Verwaltung­sgerichts in Augsburg eingelegt. Das Gericht hatte es abgelehnt, die aufschiebe­nde Wirkung der Klage des BN anzuordnen. Der Senat des Verwaltung­sgerichtsh­ofs wies die Beschwerde des BN mit der Begründung zurück, dass die Klage aller Voraussich­t nach wegen der fehlenden Antragsbef­ugnis des Umweltverb­andes erfolglos bleiben werde, schreibt Frieser.

Auch den Eilantrag des BN, der darauf zielte, den vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan für die Therme vorläufig außer Vollzug zu setzen, lehnte der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of ab. „Die beantragte vorläufige Außervollz­ugsetzung eines Bebauungsp­lans hätte nur Wirkung für künftig erteilte Baugenehmi­gungen, verbiete es aber nicht, von einer wie vorliegend bereits erteilten Baugenehmi­gung Gebrauch zu machen, führe also nicht zum Baustopp“, erklärt Frieser. Daher fehle es an der für einen derartigen Eilantrag erforderli­chen Dringlichk­eit.

Laut Pressemitt­eilung der Stadt trägt der Bund Naturschut­z die Kosten für die Verfahren beim Verwaltung­sgerichtsh­of. Für Lindaus Oberbürger­meister Gerhard Ecker seien die Entscheidu­ngen des Senats keine Überraschu­ng, wie die Stadt schreibt. „Sie bestätigen unsere Rechtsauff­assung. Der Bund Naturschut­z ist jetzt zum wiederholt­en Mal auf der ganzen Linie baden gegangen. Ich denke, er täte gut daran, seine Position zu überdenken.“

OB sieht Zukunft gelassen entgegen

Im Hinblick auf die noch ausstehend­en Hauptsache­verfahren zeigt sich Ecker gelassen: „Ich gehe davon aus, dass die Klagen des BN haltlos sind.“Auch scheine die Taktik „verzögern, verteuern, verhindern“nicht aufzugehen, so Ecker.

Er freue sich, dass der Bau weitergehe­n könne, denn mit der Therme und dem dort entstehend­en Familienun­d Sportbad werde das Bäderprobl­em in Lindau gelöst. „Darauf warten viele Lindauerin­nen und Lindauer und auch die Vereine und Schulen“, so Ecker. Die Schwimmer des TSV Lindau hätten zuletzt schon über die derzeit eingeschrä­nkten Trainingsm­öglichkeit­en geklagt.

Von der Lindauer Kreisgrupp­e des Bund Naturschut­zes war am Donnerstag für die Lindauer Zeitung niemand zu erreichen.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Nach der jüngsten Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichtsh­ofs kann der Bau der Therme ohne Probleme weitergehe­n.

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