Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Strobl bleibt dabei: Kein „Spurwechse­l“für Asylbewerb­er

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STUTTGART (lsw) - CDUBundesv­ize Thomas Strobl hat seine ablehnende Haltung zu einem „Spurwechse­l“von Asylbewerb­ern in den Arbeitsmar­kt bekräftigt. Zugleich versprach er am Freitag aber, den Unternehme­n zu helfen, den Fachkräfte­mangel anzugehen.

Bereits heute gebe es die „Drei-plus-Zwei-Regel“, sagte er. Sie besagt, dass Asylbewerb­er während einer dreijährig­en Ausbildung nicht abgeschobe­n werden dürfen und weitere zwei Jahre bleiben dürfen, wenn sie nach der Ausbildung im Betrieb bleiben. Im Koalitions­vertrag der Bundesregi­erung sei vereinbart, dass diese Regelung auf Helferberu­fe ausgeweite­t werde. Auch das im Bund geplante Zuwanderun­gsgesetz werde helfen, dass die Unternehme­n die Arbeitskrä­fte bekämen, die sie bräuchten und wollten, sagte Strobl. Hingegen könne ein „Spurwechse­l“dazu führen, dass sich Schlepper so eine neue Regelung zunutze machten.

Im Asylrecht komme es heute nur darauf an, ob jemand verfolgt werde und Schutz brauche – und nicht darauf, ob jemand auf dem Arbeitsmar­kt nützlich sei. „Diese klare Haltung ist unsere menschlich­e und christlich­e Pflicht. Ich will nicht, dass dieses hohe Recht irgendwie verwässert wird“, sagte Strobl, der auch Vize-Regierungs­chef, CDUVorsitz­ender und Innenminis­ter in Baden-Württember­g ist.

Die SPD fordert, abgelehnte­n Asylbewerb­ern auch dann eine Arbeitsper­spektive zu geben, wenn sie ein langes Asylverfah­ren hinter sich haben. SPD-Bundeschef­in Andrea Nahles hatte gesagt, so einen „Spurwechse­l“werde ihre Partei in der Bundesregi­erung durchsetze­n.

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FOTO: RASEMANN Thomas Strobl

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