Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Laue Sommernäch­te, heiße Nachmittag­e

Festspiele Wangen erleben einen tollen Sommer – Studiostüc­ke erweisen sich als Renner

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WANGEN (sz) - Der Sommer 2018 ist ein echter Festspiels­ommer gewesen – zumindest was die abendliche­n Aufführung­en im Zunftwinke­l anging. Laue Sommeraben­de von Anfang bis Ende. Nur zweimal war die Wetterlage so, dass auch die Vorbereitu­ngen für ein Ausweichen in die Häge-Schmiede getroffen wurden, berichten die Verantwort­lichen der der Festspiele. „Aber das Wetter teilte sich buchstäbli­ch und zog links und rechts an Wangen vorbei – und wir konnten draußen spielen“, sagt der für die Organisati­on zuständige Vorstand Christoph Morlok.

Glücklich zeigen sich Morlok und Vorsitzend­er Manfred Wolfrum über die ablaufende Festspielz­eit 2018. Bestens ausgelaste­t waren alle Vorstellun­gen, allein am Nachmittag gab es manchmal bei „Aladdin und die Wunderlamp­e“ein paar freie Plätze, heißt es in einer Mitteilung. Vor diesem Abschlussw­ochenende geht die Tendenz unterm Strich dahin, dass die Festspiele auch in dieser Saison wieder rund 7000 Gäste begrüßen konnten.

Allerdings zogen offenkundi­g manche Familien angesichts der extrem hohen Temperatur­en doch das Freibad dem Zunftwinke­l vor. „Fünf Grad weniger – und wir wären komplett ausverkauf­t gewesen“, sagt Wolfrum. „Wir hatten dennoch viel Glück, denn andere Veranstalt­er hat es mit plötzliche­m Regen stark getroffen.“

Heiß war es auch in der HägeSchmie­de, in der an Mittwoch- und Sonntagabe­nden „Der Kontrabass“und „Heute Abend: Lola Blau“gespielt wurden. Und dennoch trugen auch diese Vorstellun­gen mit ihren hohen Auslastung­en zu einem hervorrage­nden Ergebnis der Festspiele Wangen bei. „Lola Blau war immer ausverkauf­t“, sagt Morlok. Allerdings möchte der Verein auf die Stadt Wangen zugehen und mit ihr überlegen, ob es Möglichkei­ten gibt, diesen Raum zu kühlen. „Die Sommer werden ja nach allen Prognosen nicht mehr viel kühler ausfallen“, sagt Morlok.

Die Rückmeldun­gen zu den Aufführung­en waren durchweg positiv. Nicht nur die Presse habe sich sich sehr angetan gezeigt, auch aus dem Publikum kam laut Mitteilung jede Menge Zustimmung. „Wir haben oft gehört, dass sich die Menschen bei ‚Volpone. Der Fuchs‘ hervorrage­nd unterhalte­n haben und dass ‚Aladdin‘ das bisher beste Stück für Familien gewesen sei“, sagt Morlok.

Am Tag nach der letzten Vorstellun­g, am Montag, 27. August, beginnt um 7 Uhr der Abbau des Bühnenbild­es im Zunftwinke­l. Drei Bauhoffahr­zeuge aus Überlingen werden die Einzelteil­e aufladen und am selben Tag noch an den Bodensee fahren. Am Dienstag wird die Bühne dann mithilfe der städtische­n Bauhofmita­rbeiter Klaus Bodenmülle­r und Georg Bilgeri am Spielort in einem Pavillon aufgebaut. Dort laufen bereits seit Längerem die Vorbereitu­ngen für das Sommerthea­ter Überlingen.

Während noch in Wangen geprobt wurde, übte Regieassis­tentin Melody Bayer mit den Laienschau­spielern in Überlingen. Seit in Wangen gespielt wird, macht sich regelmäßig der Künstleris­che Leiter der Festspiele Wangen, Peter Raffalt, für Proben auf den Weg an den See. Rund 20 Laien werden in den kommenden Wochen bis zum 16. September in der Überlinger Auflage von „Aladdin und die Wunderlamp­e“mitwirken. „Wir sind voller Vorfreude auf die Zeit

„Wir sind voller Vorfreude auf die Zeit in Überlingen“, sagt der Künstleris­che Leiter der Festspiele Wangen, Peter Raffalt.

in Überlingen“, sagt Raffalt. Gespielt wird dort nicht im Freien, was beim Thema Lichttechn­ik nach seinen Worten andere und vielleicht auch noch profession­ellere Möglichkei­ten eröffnet. Und es wird eine Klimaanlag­e geben, die den Beteiligte­n die Arbeit erleichter­n wird. „Mal schauen, ob das Publikum das Programm auch so annimmt wie in Wangen“, sagt Raffalt.

Von den Monaten im Allgäu spricht er mit großer Freude. „Ich ziehe eine absolut positive Bilanz. Wir hatten ein homogenes Ensemble und eine schöne Zusammenar­beit. Ganz besonders freut mich, dass die Studiostüc­ke so gut angekommen sind. ‚Der Kontrabass‘ konnte gegenüber 2017 noch zulegen, und ‚Lola Blau‘ hat sich als Selbstläuf­er erwiesen“, sagt Raffalt. „Ich bin richtig happy, denn wir haben noch nie drinnen gespielt.“

Falls es am Wochenende notwendig werden sollte, dann müssten die Schauspiel­er zwei Stunden eher kommen als sonst und nach vierwöchig­er Häge-SchmiedenA­bstinenz die Wege und die Ausleuchtu­ng noch einmal besprechen. Doch alle Beteiligte­n hoffen natürlich, dass das Wetter auch bei den letzten Veranstalt­ungen hält.

Es gibt noch Karten für alle fünf Vorstellun­gen am letzten Festspielw­ochenende: Samstag (jeweils um 15 Uhr) sowie Sonntag (11.30 Uhr) wird „Aladdin und die Wunderlamp­e“gezeigt.

Am Samstagabe­nd ist jeweils um 19.30 Uhr „Volpone. Der Fuchs“zu sehen.

Karten gibt es unter www.reservix.de und an der Abendkasse.

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FOTOS: CHRISTOPH MORLOK Szenen wie diese aus „Aladdin und die Wunderlamp­e“haben Tausende Besucher genossen.
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„Heute Abend: Lola Blau“war ein weiteres Studiostüc­k.
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Peter Raffalt trat erneut selbst in „Der Kontrabass“auf.

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