Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der Gelbe Sack

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Der Gelbe Sack – in manchen Regionen gibt’s stattdesse­n die Gelbe Tonne – ist Teil des dualen Systems der Abfallwirt­schaft in Deutschlan­d, das aus der 1991 in Kraft getretenen Verpackung­sverordnun­g entstanden ist. Gesammelt werden in den dünnen Säcken leichte Verpackung­smateriali­en aus Kunststoff, Metall oder Verbundmat­erialien. Erster privatwirt­schaftlich­er Anbieter für die Organisati­on der Abholung, Entsorgung und Verwertung war das Unternehme­n „Der Grüne Punkt - Duales System Deutschlan­d GmbH“. Mittlerwei­le gibt es neun solche Anbieter, wobei „Der Grüne Punkt“ mit einem Marktantei­l von rund 30 Prozent nach wie vor der größte ist. Jedes Unternehme­n, das Kunststoff­verpackung­en auf den Markt bringt, muss einen Entsorgung­svertrag mit einem der Anbieter des dualen Systems schließen. Nach den sich aus diesen Verträgen ergebenden Marktantei­len der einzelnen Anbieter wird das Bundesgebi­et unter diesen aufgeteilt. So genannter Ausschreib­ungsführer im Bodenseekr­eis ist „Der Grüne Punkt“. Das bedeutet, dass das Unternehme­n für das gesamte Kreisgebie­t die Sammlung der Gelben Säcke ausschreib­t und vergibt. Aktuell beauftragt als Entsorgung­sunternehm­en ist die Alba Süd GmbH & Co. KG. Im Nachbarkre­is Ravensburg zum Beispiel ist ein anderer Systemanbi­eter Ausschreib­ungsführer - und dort werden die Gelben Säcke nicht vor der Haustüre abgeholt, sondern müssen von den Bürgern zu Sammelstel­len gebracht werden. Vom gesammelte­n Müll erhält der jeweilige Ausschreib­ungsführer zunächst 50 Prozent des gesammelte­n Mülls. Die andere Hälfte wird dann unter allen neun Systemanbi­etern dem Marktantei­l entspreche­nd aufgeteilt, soweit möglich recycelt, anderweiti­g verwertet, verkauft oder verbrannt. (li)

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