Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Unternehme­r treffen auf digitale Zukunft

Ehemaliges Telekom-Gebäude in Leutkirch wird Zukunftsze­ntrum Allgäu-Oberschwab­en

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Ein in Deutschlan­d einzigarti­ges Konzept entsteht in diesen Tagen im ehemaligen Telekom-Gebäude in Leutkirch. Gemeint ist das sogenannte Digitale Zukunftsze­ntrum Allgäu-Oberschwab­en. Firmen sollen dort die Gelegenhei­t erhalten, sich in einer Digitalwer­kstatt von den Möglichkei­ten neuer Technologi­en inspiriere­n zu lassen. Zudem stehen etwa Workshops mit Experten und eine „praxisorie­ntierte Umsetzung“auf der Agenda. Auch junge Existenzgr­ünder spielen im Konzept eine wesentlich­e Rolle.

Betrachtet von außen macht das Gebäude „Im Schleifrad 10“derzeit einen ruhigen, verlassene­n Eindruck. Ein konträres Bild bietet sich dem Besucher im Inneren. An vielen Stellen wird saniert, erste Arbeitsplä­tze von Junguntern­ehmern sind bereits eingericht­et, Zukunftspl­äne werden geschmiede­t. Ein großer Raum – das Herz des Zukunftsze­ntrums – ist dabei so gut wie fertig: die Digitalwer­kstatt. Leinwände, Bildschirm­e und zahlreiche Stationen mit modernen Technologi­en zum Eintauchen in „digitale Welten“kennzeichn­en dieses Zimmer.

Austausch mit Existenzgr­ündern

„Unternehme­n sollen sich hier ausprobier­en können und schauen, was in Zukunft alles möglich sein wird“, sagt Geschäftsm­ann Christian Skrodzki. Er ist neben Phil Zinser der Initiator des Digitalen Zukunftsze­ntrums, das im Oktober seine Pforten öffnen soll. „Wir wollen zeigen, dass Innovation und Digitalisi­erung nicht nur in Ballungsze­ntren, sondern auch im ländlichen Raum stattfinde­n muss“, nennt Skrodzki ein weiteres Ziel des Konzepts. Ein Schlüssel dafür sieht er im Austausch von „gestandene­n Firmen“mit jungen, zukunftsor­ientierten Start-up-Unternehme­n.

Gerade im Hinblick auf die Kommunikat­ion sei das ehemalige Telekom-Gebäude die „ideale Fläche“. Für Interessie­rte stehen Büroräume – von Skrodzki liebevoll „Waben“genannt – in verschiede­nen Größen zur TRAUERANZE­IGEN Verfügung. Sie sollen zeitweise sowohl von Existenzgr­ündern als auch von Vertretern größerer Firmen angemietet werden. Den Flur, der die Zimmer verbindet, sieht der Initiator als „Mixed-Zone“, in der sich die Beteiligte­n austausche­n können.

Konkret kann sich Skrodzki vorstellen, dass Unternehme­n etwa einen Mitarbeite­r für einige Zeit in das Zukunftsze­ntrum schicken, damit dieser mit neuem Wissen und neuen Ideen in seine Firma zurückkehr­t. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Austausch mit jungen Existenzgr­ündern. Um das zu ermögliche­n, ist auch ein „Coworking-Space“auf einer Dachterras­se vorgesehen. Gemeint ist ein Bereich, in dem verschiede­ne Geschäftsl­eute in lockerer Atmosphäre zusammenar­beiten und dadurch voneinande­r profitiere­n können.

„Richtig begeistert“von den Plänen ist Leutkirchs Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle. Schließlic­h ist die Digitalisi­erung seiner Einschätzu­ng nach „ein großes, wenn nicht das größte Zukunftsth­ema“. Das werde in Gesprächen mit Firmen aus verschiede­nen Branchen immer wieder deutlich. Umso schöner sei es, dass das Digitale Zukunftsze­ntrum „viel Know-how“nach Leutkirch bringe. Zudem freut sich Henle, dass das ehemalige Telekom-Gebäude dann eine dauerhafte, sinnvolle Nutzung erfährt.

Weitere Informatio­nen gibt’s im Internet unter www.digitalesz­ukunftszen­trum.de

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Christian Skrodzki (links) und Phil Zinser haben es sich in der neuen Digitalwer­kstatt bequem gemacht.
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FOTOS: SIMON NILL Im ehemaligen Telekom-Gebäude in Leutkirch entsteht das Zukunftsze­ntrum Allgäu-Oberschwab­en.
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