Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Unternehmer treffen auf digitale Zukunft
Ehemaliges Telekom-Gebäude in Leutkirch wird Zukunftszentrum Allgäu-Oberschwaben
LEUTKIRCH - Ein in Deutschland einzigartiges Konzept entsteht in diesen Tagen im ehemaligen Telekom-Gebäude in Leutkirch. Gemeint ist das sogenannte Digitale Zukunftszentrum Allgäu-Oberschwaben. Firmen sollen dort die Gelegenheit erhalten, sich in einer Digitalwerkstatt von den Möglichkeiten neuer Technologien inspirieren zu lassen. Zudem stehen etwa Workshops mit Experten und eine „praxisorientierte Umsetzung“auf der Agenda. Auch junge Existenzgründer spielen im Konzept eine wesentliche Rolle.
Betrachtet von außen macht das Gebäude „Im Schleifrad 10“derzeit einen ruhigen, verlassenen Eindruck. Ein konträres Bild bietet sich dem Besucher im Inneren. An vielen Stellen wird saniert, erste Arbeitsplätze von Jungunternehmern sind bereits eingerichtet, Zukunftspläne werden geschmiedet. Ein großer Raum – das Herz des Zukunftszentrums – ist dabei so gut wie fertig: die Digitalwerkstatt. Leinwände, Bildschirme und zahlreiche Stationen mit modernen Technologien zum Eintauchen in „digitale Welten“kennzeichnen dieses Zimmer.
Austausch mit Existenzgründern
„Unternehmen sollen sich hier ausprobieren können und schauen, was in Zukunft alles möglich sein wird“, sagt Geschäftsmann Christian Skrodzki. Er ist neben Phil Zinser der Initiator des Digitalen Zukunftszentrums, das im Oktober seine Pforten öffnen soll. „Wir wollen zeigen, dass Innovation und Digitalisierung nicht nur in Ballungszentren, sondern auch im ländlichen Raum stattfinden muss“, nennt Skrodzki ein weiteres Ziel des Konzepts. Ein Schlüssel dafür sieht er im Austausch von „gestandenen Firmen“mit jungen, zukunftsorientierten Start-up-Unternehmen.
Gerade im Hinblick auf die Kommunikation sei das ehemalige Telekom-Gebäude die „ideale Fläche“. Für Interessierte stehen Büroräume – von Skrodzki liebevoll „Waben“genannt – in verschiedenen Größen zur TRAUERANZEIGEN Verfügung. Sie sollen zeitweise sowohl von Existenzgründern als auch von Vertretern größerer Firmen angemietet werden. Den Flur, der die Zimmer verbindet, sieht der Initiator als „Mixed-Zone“, in der sich die Beteiligten austauschen können.
Konkret kann sich Skrodzki vorstellen, dass Unternehmen etwa einen Mitarbeiter für einige Zeit in das Zukunftszentrum schicken, damit dieser mit neuem Wissen und neuen Ideen in seine Firma zurückkehrt. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Austausch mit jungen Existenzgründern. Um das zu ermöglichen, ist auch ein „Coworking-Space“auf einer Dachterrasse vorgesehen. Gemeint ist ein Bereich, in dem verschiedene Geschäftsleute in lockerer Atmosphäre zusammenarbeiten und dadurch voneinander profitieren können.
„Richtig begeistert“von den Plänen ist Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Schließlich ist die Digitalisierung seiner Einschätzung nach „ein großes, wenn nicht das größte Zukunftsthema“. Das werde in Gesprächen mit Firmen aus verschiedenen Branchen immer wieder deutlich. Umso schöner sei es, dass das Digitale Zukunftszentrum „viel Know-how“nach Leutkirch bringe. Zudem freut sich Henle, dass das ehemalige Telekom-Gebäude dann eine dauerhafte, sinnvolle Nutzung erfährt.
Weitere Informationen gibt’s im Internet unter www.digitaleszukunftszentrum.de