Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr Grün für Friedrichshafen
Ariane Kuntzsch und Astrid Müller pflanzen besonderes Hochbeet an der Molke
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Ariane Kuntzsch (19) und Astrid Müller (20) absolvieren gerade ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Abteilung Umwelt und Naturschutz bei der Stadt Friedrichshafen. Ihre Idee war es, mit einem Urban Gardening Hochbeet am Jugendzentrum Molke die Stadt grüner zu machen. Den entscheidenden Ausschlag, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, erhielten die beiden FÖJ‘lerinnen bei einem Vortrag über Urban Gardening bei der Fachtagung zum Thema ,,Stadtgrün – Chancen für die Zukunft‘‘ im Graf-Zeppelin-Haus.
„Es gibt immer weniger Gärten und Grünflächen in den Städten und die Bebauung wird immer dichter. Dem wollen wir mit diesem Projekt entgegenwirken. Deshalb haben wir uns entschieden, ein Urban Gardening Hochbeet bei der Molke aufzubauen und so mehr Grün nach Friedrichshafen zu bringen“, sagt Ariane Kuntzsch. Gleichzeitig schaffen die beiden durch das Anpflanzen von blühenden Kulturpflanzen neuen Lebensraum für Insekten. „Damit wird gleichzeitig die Artenvielfalt gefördert“, erläutert Astrid Müller.
Mit dem neuen Hochbeet wird der bisher biologisch eintönige Rasen an der Molke gleich doppelt aufgewertet. Mit der Aktion wollen sie das Thema „Urban Gardening“bekannter machen. „Denn ein Beet beziehungsweise Garten kann auch zu einem sozialen Treffpunkt werden, an dem Menschen gemeinschaftlich gärtnern und einander kennenlernen“, sind die beiden überzeugt.
Außerdem wollen sie vor allem junge Menschen für das Thema Natur in der Stadt sensibilisieren. Deswegen haben sie sich bewusst den Standort am Jugendzentrum herausgesucht. Das Beet wurde für den Anfang klein gehalten, denn es sollte ein Test sein, wie das Projekt anläuft und von den nachfolgenden FÖJ‘lern fortgeführt und wenn möglich erweitert werden kann.
Das Hochbeet ist aus Paletten aufgebaut. Eingepflanzt wurden Kräutersorten wie Basilikum, Kapuzinerkresse, Majoran, Pfefferminze, Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse und Zitronenverbene. Dazwischen gedeihen auch Buschtomaten, Lauchzwiebeln und sogar Ringelblumen. Ariane und Astrid haben das Beet während der heißen Wochen kräftig gegossen und können sich jetzt über eine reiche Ernte freuen. Und mit ihnen freuen sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an den üppig blühenden Kräutern. Am Zaun wird jede Pflanze im Hochbeet vorgestellt mit ihren Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten in der Küche.
Wer von den Pflanzen kosten möchte, ist eingeladen, etwas zu ernten. Und vielleicht weckt das ja die Lust, selbst zu gärtnern. Tipps gibt’s dazu beim neuen Förderprogramm ,,Mehr Natur in Friedrichshafen“unter www.foerderprogramme.friedrichshafen.de oder unter Telefon 07541 / 203 21 91.