Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wer hat die Wasserhüterinnen behütet?
Mai-Scherz bewegt die Gemeinde Baindt
BAINDT - Seit der Walpurgisnacht tragen die Wasserhüterinnen an der Baindter Ortseinfahrt gigantische Hüte. Das heißt, dass sich irgendjemand richtig viel Arbeit gemacht und speziell für das Kunstwerk die Hüte gemacht hat. Und weil es auch noch ganz nett aussieht, wie Bürgermeister Elmar Buemann im Gespräch mit der SZ sagt, lässt die Gemeinde die Hüte den Damen auf dem Kopf. Schließlich kann man bei der Hitze in den vergangenen Tagen jegliche Art von Sonnenschutz gebrauchen. Und in den nächsten Tagen soll es ja auch wieder heiß werden.
Wer sich allerdings hinter dem Scherz verbirgt, weiß niemand. Es gibt Vermutungen, gemeldet hat sich aber bisher niemand. Also wird in Baindt gerätselt, wer die Hutmacher sind.
Die Wasserhüterinnen sind ein Kunstprojekt von Theresia K. Moosherr. Die Künsterlin hat in Durlesbach mit dem Projekt begonnen, mittlerweile gibt es an zahlreichen Orten entlang der Schussen – von der Quelle bis zur Mündung – die Wasserhüterinnen, die eine Verkörperung des Weiblichen als Bewahrerin der Schöpfung darstellen sollen. Die vier Wasserhüterinnen in Baindt stellen Klugheit, Gerechtigkeit, Mäßigung sowie Philia und Agape (griechisch für die freunschaftliche und göttliche Liebe) dar. Auf der Infotafel zu den Wasserhüterinnen heißt es: „Sie sind Symbol für ein Denken, das auf Ganzheit setzt und dass ,Wasser für all’, Menschen und Natur als Allgemeingut erhalten bleiben muss. Menschenrecht darf niemals dem ,politischen und kapitalistischen Größenwahn’ der Mächtigen zum Opfer fallen.“