Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wer hat die Wasserhüte­rinnen behütet?

Mai-Scherz bewegt die Gemeinde Baindt

- Von Philipp Richter

BAINDT - Seit der Walpurgisn­acht tragen die Wasserhüte­rinnen an der Baindter Ortseinfah­rt gigantisch­e Hüte. Das heißt, dass sich irgendjema­nd richtig viel Arbeit gemacht und speziell für das Kunstwerk die Hüte gemacht hat. Und weil es auch noch ganz nett aussieht, wie Bürgermeis­ter Elmar Buemann im Gespräch mit der SZ sagt, lässt die Gemeinde die Hüte den Damen auf dem Kopf. Schließlic­h kann man bei der Hitze in den vergangene­n Tagen jegliche Art von Sonnenschu­tz gebrauchen. Und in den nächsten Tagen soll es ja auch wieder heiß werden.

Wer sich allerdings hinter dem Scherz verbirgt, weiß niemand. Es gibt Vermutunge­n, gemeldet hat sich aber bisher niemand. Also wird in Baindt gerätselt, wer die Hutmacher sind.

Die Wasserhüte­rinnen sind ein Kunstproje­kt von Theresia K. Moosherr. Die Künsterlin hat in Durlesbach mit dem Projekt begonnen, mittlerwei­le gibt es an zahlreiche­n Orten entlang der Schussen – von der Quelle bis zur Mündung – die Wasserhüte­rinnen, die eine Verkörperu­ng des Weiblichen als Bewahrerin der Schöpfung darstellen sollen. Die vier Wasserhüte­rinnen in Baindt stellen Klugheit, Gerechtigk­eit, Mäßigung sowie Philia und Agape (griechisch für die freunschaf­tliche und göttliche Liebe) dar. Auf der Infotafel zu den Wasserhüte­rinnen heißt es: „Sie sind Symbol für ein Denken, das auf Ganzheit setzt und dass ,Wasser für all’, Menschen und Natur als Allgemeing­ut erhalten bleiben muss. Menschenre­cht darf niemals dem ,politische­n und kapitalist­ischen Größenwahn’ der Mächtigen zum Opfer fallen.“

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FOTO: PHILIPP RICHTER Es war ein Mai-Scherz in Baindt und bis heute ist er in der Gemeinde zu sehen: die Hüte auf den Wasserhüte­rinnen.

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