Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Der SV Oberzell kommt nicht in Schwung
1:2-Heimniederlage in der Fußball-Oberliga gegen den TSV Straßberg – Reaktion bleibt aus
OBERZELL - Sie hatten eine Antwort auf die 1:4-Niederlage am ersten Spieltag gefordert. Doch auch nach dem zweiten Spiel steht das Trainerteam Achim Pfuderer und Oliver Wittich mit seinem SV Oberzell in der Fußball-Landesliga ohne Punkt da. Durch einen Doppelschlag in der zweiten Halbzeit verlor der SVO mit 1:2 gegen den TSV Straßberg.
„Wir treten einfach arrogant auf“, ärgerte sich Wittich nach Abpfiff. „Wir investieren viel zu wenig in unser Spiel und können uns nach wie vor vorne nicht durchsetzen.“Der SVO ging auf drei Positionen verändert in die Partie. Niklas Schlegel startete neben Daniel Marin in der Innenverteidigung, im offensiven Mittelfeld begann Florian Lotthammer. Darüber hinaus lief Marcel Freisinger als Außenverteidiger auf. Demgegenüber stand der TSV Straßberg in einer 5-4-1-Formation, interpretierte diese aber nicht so defensiv wie erwartet.
Der SVO begann mit gutem Zug, aber ohne Chancen. In Führung gingen die Gastgeber per Handelfmeter. Verteidiger Nico Heckendorf blockte einen Distanzschuss von Dominik Boos mit der Hand, nach kurzer Absprache mit dem Assistenten entschied Schiedsrichter Maximilian Würzer auf Elfmeter. Marco Geßler verwandelte sicher zum 1:0 für den SVO. Eine Viertelstunde später wurde es im Strafraum der Oberzeller heiß, Straßbergs Marc-Philipp Kleiner fiel im Duell mit SVO-Keeper Kai Mähr. Doch der TSV-Kapitän signalisierte trotz Rückstand sofort, nicht gefoult worden zu sein.
Oberzell tat sich schwer nach der Führung, es fehlte der Zug zum Tor. Der SVO arbeitete viel mit langen Bällen oder Einzelaktionen, zeigte nur wenige Kombinationen. Zum Problem im letzten Drittel wurde die fehlende Anbindung ans Zentrum. Immer wieder drängte Straßberg den SVO auf die Flügel und eroberte dort die Bälle.
Trainer spricht von Arroganz
Zu Beginn des zweiten Durchgangs parierte TSV-Keeper Christopher Kleiner einen Schuss von Geßler überragend. Danach kippte die Partie. Erst fing sich Oberzell einen Elfmeter ein: Nach einem langen Ball ging Daniel Holzmann im Zweikampf mit SVO-Kapitän Daniel Marin zu Boden, der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Eine fragwürdige Entscheidung, doch Franz Hahn glich zum 1:1 aus. Keine Minute später spielte der eingewechselte Lennart Pohl einen ungenauen, halbhohen Rückpass zu Torhüter Mähr. Der spielte den Ball Holzmann in die Beine und war beim Lupfer des TSVStürmers chancenlos – wieder kassierte Oberzell ein Tor durch einen individuellen Fehler. In der letzten halben Stunde fand Oberzell kein Mittel gegen Straßbergs starke Defensive. Oberzell spielte ungenau, brachte sich selber mehr in Bedrängnis als den Gegner. „Uns fehlt anscheinend die Power, viele Spieler sind wohl nicht bei 100 Prozent“, schimpfte Wittich. „Oder die Einstellung fehlt ganz einfach. Arroganz ist das richtige Stichwort.“
SV Oberzell – TSV Straßberg 1:2 (1:0) – Tore: 1:0 Marco Geßler (21., HE), 1:1 Franz Hahn (57., FE), 1:2 Daniel Holzmann (59.) – SVO: Mähr, Freisinger (46. Pohl), Schlegel, Marin, Maucher (82. Jobe), Wellhäuser, Boos (78. Tremmel), Ata, Lotthammer (64. Müller), Geßler, Gomes dos Santos.