Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Nur in Überzahl klappt es richtig gut
Ravensburg Towerstars verlieren Eishockey-Testspiel gegen Frankfurt
RAVENSBURG - Das zweite Testspiel in eigener Halle haben die Ravensburg Towerstars letztlich klar verloren. Gegen den letztjährigen Vizemeister der Deutschen EishockeyLiga 2, die Löwen Frankfurt, verloren die Towerstars mit 3:6. Dabei hatte Ravensburg vor 1156 Zuschauern bereits mit 3:1 geführt.
Den Platz des verletzten Jakub Svoboda – der sich am Freitag gegen Dornbirn den Mittelfuß gebrochen hat – nahm am Sonntag Daniel Schwamberger ein. Neben Kapitän Vincenz Mayer stürmte zudem Thomas Merl. Denn auch der letztjährige DEL2-Topscorer Andreas Driendl fehlte, weil er beim Abschiedsspiel seines ehemaligen Mitspielers Herbert Vasiljevs in Krefeld war.
Die Towerstars begannen – auch dank einiger Strafzeiten – mit Druck in der Offensive. Als der frühere Ravensburger Mathieu Tousignant auf der Strafbank saß, hatte der neue kanadische Stürmer Olivier Hinse freie Schussbahn und erzielte das 1:0. Anders als gegen Dornbirn funktionierte das Powerplay der Towerstars gegen Frankfurt gut. Robin Just hatte in der 17. Minute in Überzahl Zeit an der Scheibe und das Auge für Robbie Czarník. Der US-Amerikaner nutzte seinen Platz am linken Pfosten und erhöhte auf 2:0.
Die Frankfurter, die im Sommer einen radikalen Umbau im Kader betrieben haben, spielten zu undiszipliniert und kassierten in Unterzahl die Quittungen. Doch in Überzahl kam der letztjährige DEL2-Vizemeister zum Anschlusstreffer. Der Ex-Ravensburger Carter Proft, in dieser Woche erst zu den Löwen gewechselt, überwand Goalie Michael Boehm zum 1:2. Die Partie wurde hitziger, die Unterbrechungen und Strafzeiten häuften sich.
Wenig verwunderlich war daher, dass auch der vierte Treffer des Abends in Überzahl fiel. Zwei Frankfurter und ein Ravensburger saßen draußen, auf dem Eis war es daher sehr übersichtlich. Mathieu Pompei bediente vor dem Tor Daniel Pfaffengut, der Goalie Felix Bick zum 3:1 überwand. Viel Spielfluss gab es für die Zuschauer in dieser Phase nicht. Vielleicht hatten sich die Mannschaften abgesprochen, dass sie das Über- und Unterzahlspiel trainieren wollten. Es hagelte jetzt jedenfalls Strafzeiten auf beiden Seiten. „Das Spiel war natürlich geprägt von Powerplay und Unterzahl“, sagte Ehrenberger.
Pfiffe für Tousignant
Dann drehte Frankfurt auf. Tousignant, bei den Towerstars einst Publikumsliebling, verkürzte in Überzahl auf 2:3 und jubelte vor dem Towerstars-Fanblock – was die Ravensburger Fans mit Pfiffen quittierten. Ansonsten gab es ausreichend Gelegenheit, die mathematischen Fähigkeiten beim Zusammenzählen der Strafen zu testen. Als die Strafzeiten weniger wurden, stieg die Trefferzahl der Frankfurter. Einen Fehlpass der Ravensburger nutzte Mike Fischer in der 38. Minute zum 3:3 aus. Dann hatte Goalie Boehm beim Schuss von Kevin Maginot von der blauen Linie keine Sicht und musste den vierten Treffer hinnehmen.
Im letzten Abschnitt machten die Ravensburger zunächst viel für die Offensive, doch die Schüsse gingen knapp am Löwen-Tor vorbei. Besser machte es Lukas Koziol. Er profitierte von einem leichtfertigen Scheibenverlust von David Zucker, zeigte ein starkes Solo und erhöhte auf 5:3. Zwei Minuten später sah sich Ehrenberger zu einer Auszeit genötigt, denn nach dem Treffer von Eduard Lewandowski stand es 3:6. Das holten die Towerstars nicht mehr auf.
Ravensburg Towerstars – Löwen Frankfurt 3:6 (2:0, 1:4, 0:2) – Tore: 1:0 (10:48 ÜZ) Hinse (Pfaffengut), 2:0 (16:38 ÜZ) Czarnik (Just, Zucker), 2:1 (21:22 ÜZ) Proft (Schüle), 3:1 (28:53 ÜZ) Pfaffengut (Pompei, Sturm), 3:2 (32:34 ÜZ) Tousignant (Pistilli, Mitchell), 3:3 (37:38) Fischer, 3:4 Maginot (Tousignant, Mitchell), 3:5 (45:07) Koziol, 3:6 (47:08) Lewandowski (Proft, Pistilli) – Zuschauer: 1156.