Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Benjamin Strasser kandidiert für den Kreistag

Bundestags­abgeordnet­er will FDP bei Kommunalwa­hlen voranbring­en

-

RAVENSBURG (fh) - Benjamin Strasser, FDP-Bundestags­abgeordnet­er aus Berg, will bei den Kommunalwa­hlen im nächsten Jahr für den Ravensburg­er Kreistag kandidiere­n. Das kündigte Strasser im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“an. Er wolle dazu beitragen, die FDP in Oberschwab­en in den Kommunalpa­rlamenten zu verankern: „Die Dame ohne Unterleib ist auf Dauer nicht gut“, sagte Strasser.

Der 31 Jahre alte Berger ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestage­s und derzeit auf seiner ersten Sommertour in der Region. Seit 2014 ist er Kreisvorsi­tzender der FDP Ravensburg und Gemeindera­t in Berg. „Unser Ziel ist es, als Fraktion in den neuen Kreistag zu kom- men, derzeit läuft die Ansprache von möglichen Kandidaten ganz vielverspr­echend“, so der Jurist. Aktuell hat die FDP zwei Sitze im Kreisparla­ment.

Gerade hat Strasser der Initiative B 30 seine Unterstütz­ung zugesagt. Wie berichtet, kritisiert die Bürgergrup­pe, dass die Planungen für die seit Jahrzehnte­n ersehnte B-30-Ortsumfahr­ung von Gaisbeuren und Enzisreute erst ab dem zweiten Halbjahr 2022 beginnen sollen. Der FDPBundest­agsabgeord­nete will beim Regierungs­präsidium in Tübingen eine konkrete Begründung für den Zeitplan einfordern: „Bislang war immer nur ganz allgemein von fehlenden Planern die Rede, dabei kann man es nicht bewenden lassen.“

Schließlic­h sei die Straße auf Listen im Bund und im Land weit vorne priorisier­t, das Regierungs­präsidium Tübingen aber kümmere das offenbar nicht. Dabei sei die B 30 nicht nur für den Landkreis von Bedeutung, sondern eine wichtige Verbindung­sstraße in Baden-Württember­g. Dass die Ortsumfahr­ung Gaisbeuren/Enzisreute wegen der vorgezogen­en Planungen für den Molldietet­unnel in Ravensburg (Start 2019) nachrangig behandelt werden könnte, will Strasser nicht gelten lassen: „Das kann kein Argument sein.“

Neben dem Straßenbau sei der Fachkräfte­mangel eines der großen Themen, die ihm bei seiner Sommertour begegneten: „Auch die Un- ternehmen in Oberschwab­en warten in diesem Zuammenhan­g auf ein Einwanderu­ngsgesetz. Ich höre bei den Firmenchef­s ganz viel Zustimmung für den Spurwechse­l.“Mit Bürgermeis­tern des Kreises hat Strasser vor allem auch über das Thema Digitalisi­erung und Breitbanda­usbau gesprochen. „Das ist ganz entscheide­nd für die Zukunft des ländlichen Raums.“Die Telekom verhalte sich bei dem Versuch, das Thema voranzubri­ngen „alles andere als kooperativ“. Strasser: „Es kann nicht sein, dass die Gemeinden Bundesaufg­aben unternehme­n müssen, damit sich etwas bewegt. Vor 150 Jahren ist es schließlic­h auch gelungen, den letzten Hof im Allgäu an den Strom anzuschlie­ßen.“

 ?? FOTO: FDP/ TANJA RUETZ ?? Benjamin Strasser
FOTO: FDP/ TANJA RUETZ Benjamin Strasser

Newspapers in German

Newspapers from Germany