Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Radfahrer riskiert sein eigenes Leben“
Zum Bericht „ Radfahrer ignorieren häufig Regeln“(SZ vom 28. August):
„Autofahrer über korrektes Verhalten aufklären“
Es geht in dem Artikel um die Verkehrsgefahren für Radfahrer und wie man die Verhältnisse verbessern kann. Da liest man einige Zahlen aus dem Landkreis: 216 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung. 196 Verletzte, 2 Tote. Wie hoch ist der Anteil der von Radfahrern verschuldeten Unfälle? Da gibt es keine Zahl. Oder: Wird diese Zahl verschwiegen? Aber in der Überschrift wird schon mal klargemacht, wo der Hammer hängt: Die Radfahrer missachten Regeln. Ich hatte in meinem bald 60-jährigen Leben mit vielen Auto-, Motorradund Fahrradkilometern zwei schwere Unfälle. In beiden Fällen wurde ich völlig unschuldig von Autofahrern vom Rad geholt. Und warum ist Radfahren gefährlich? Laut ihrem Artikel sind die Hauptursache links befahrene Radwege. Ja, das kann ich bestätigen! Das ist wirklich gefährlich, weil Rechtsabbieger oft nicht nach links schauen. Aber warum gibt es dann so viele einseitig verlaufende Radwege mit Benutzungspflicht? Hier wird der Radfahrer gezwungen, sich in Gefahr zu begeben. Wenn man dann aus purer Vorsicht doch die Fahrbahn benutzt, wird man geschnitten und zurechtgewiesen. Und sollte man mit dem Fahrrad einmal versuchen, im Schritttempo in die Karlstraße oder den Löwenplatz einzufahren, kommt man vielleicht ein paar Meter weit, bis der erste besorgte Bürger sich entschlossen mit belehrenden Worten in den Weg stellt. Warum werden nicht endlich mal die Auto fahrenden Zeitgenossen aufgeklärt über korrektes Verhalten gegenüber Radlern? Sicherheitsabstand beim Überholen: 1,5 Meter werden in den seltensten Fällen eingehalten. Diese Regel ist tatsächlich weitgehend unbekannt und hat leider in Deutschland noch keine Gesetzeskraft. Radfahrer werden in Langsamfahrzonen sehr routiniert, aber völlig sinnlos überholt, um vor dem nächsten Zebrastreifen wieder ausgebremst zu werden. Und rote Ampeln: Zum Beispiel an der Rundelkreuzung ließe sich hier trefflich bei den Autofahrern abkassieren, wenn man es nur täte. Durch diese Verstöße wird täglich Leib und Leben anderer riskiert. Der Zweiradfahrer riskiert vor allem sein eigenes. Peter Rosendahl, Ravensburg
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