Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Drittes Geschlecht in Ausschreibungen der Behörden
RAVENSBURG (len) - Die Stadtverwaltung Ravensburg hat ihre Stellenausschreibungen seit diesem Monat um das dritte Geschlecht ergänzt. So wird beispielsweise ein „Sachbearbeiter (m/w/d) Kaufmännisches Gebäudemanagement“gesucht. Neben den Abkürzungen für männlich und weiblich steht das „d“für „divers“(deutsch: verschieden). Die geänderte Ausschreibungspraxis ist einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom Oktober 2017 geschuldet. Demzufolge muss eine Eintragungsmöglichkeit abseits der Geschlechtszuordnung männlich und weiblich geschaffen werden. Noch hat der Gesetzgeber keine einheitliche Bezeichnung für die Eintragung des dritten Geschlechts geschaffen – die Städte Bad Waldsee und Leutkirch nutzen statt des „d“die Abkürzung „i“für „inter“(deutsch: zwischen). Beides ist nach Empfehlung des Kommunalen Arbeitgeberverbandes BadenWürttemberg möglich. Auch die Stadt Weingarten ergänzt seit Mitte Juli Stellenausschreibungen um das dritte Geschlecht, wie die Stadtsprecherin Sabine Weisel mitteilte. Nachfragen, was es mit der Bezeichnung auf sich habe, gab es nach Angaben der Stadtsprecherin bisher weder in Ravensburg noch in Weingarten – und bislang auch noch keine Bewerbungen von Menschen, die sich ausdrücklich dem dritten Geschlecht zuordnen. Beim Landratsamt hat sich schon eine Person des dritten Geschlechts beworben. Der Sprecher des Landratsamtes sagte, die Behörde begrüße jede Maßnahme, die Diskriminierungen und die damit einhergehenden Schranken und Beeinträchtigungen der Betroffenen abbaue. Mehr zum Thema auf