Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Behauptungen sind nicht haltbar“ „Da bleiben keine Fischleichen liegen“
Zum Leserbrief „Tote Fische für grünen Strom“(SZ vom 24. August):
Auch wenn der Autor seine Behauptungen aus dem Leserbrief vom Mai 2004 noch fünfmal wiederholt, werden sie nicht wahrer. Oder erklären Sie mir mal, wie in sieben Zentimeter zerhackte Fischteile im Auslauf dieses Kraftwerks liegen können, wenn 500 Liter Wasser pro Sekunde aus der Turbine zurück in die Scherzach strömen, da bleibt kein kleiner Stein, kein Laub und schon gar keine Fischleiche liegen. Die würden übrigens von den Fischreihern, die sich täglich an dieser Stelle positionieren, weggefressen werden.
Warum haben Sie damals die Polizei und das Landratsamt gerufen, aber nicht die Betroffenen? Man hätte Ihnen damals schon nachgewiesen, dass diese Größe der abgebildeten Fische gar nicht den Einlaufrechen hätten passieren können.
Und was ist mit dem natürlichen Instinkt, den jedes Lebewesen hat? Ein gesunder Fisch nimmt die Lockströmung an einem Fischpass, über den die Wasserkraftanlage verfügt, eher an, als sich an den Rechenstäben, die eine Breite von 18 Millimetern haben, durchzuzwängen.
Im Übrigen sollte ein promovierter Fisch- und Gewässerexperte wissen, dass Aale erst im siebten Lebensjahr in die Gewässer zurückwandern, nämlich an ihren Geburtsort, den Sargassosee. Nach dieser Zeit haben die Aale eine Größe erreicht, die ein Durchschlüpfen durch einen Einlaufrechen zur Turbine unmöglich machen würde. Ich habe mit mehreren Fischern gesprochen, die diesen Scherzachabschnitt befischen, und keiner hat jemals dort einen toten Fisch gefunden!
In dem Leserbrief erwähnt der Autor außerdem, dass die Schäden durch das Wasserkraftwerk in keinem vernünftigen Verhältnis zum erzeugten Strom stehen würden. Kennt er denn die Bilanzen von Herrn Hall oder ist das eine weitere falsche Annahme? Es werden einfach Behauptungen in den Raum gestellt, die einer näheren Überprüfung nicht standhalten.
Sabine Finkbeiner, Weingarten