Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Zum 50-Jährigen gibt’s nochmal eine Geländefah­rt

MSC Amtzell schickt am ersten Oktoberwoc­henende 350 Fahrer auf die 60 Kilometer-Runde rund um Amtzell

- Von Susi Weber

AMTZELL - Die Idee der Neuauflage einer Geländefah­rt für das Jubiläumsj­ahr reift schon seit drei, vier Jahren. „Wir wollten einfach das noch einmal aufleben lassen, was Amtzell jahrelang groß gemacht hat und 1996 endete“, erzählt MSC Amtzell-Vorsitzend­er Klaus Schmehl, bei dem zusammen mit seinem Mitvorsitz­enden Stefan Staudacher die Fäden zusammenla­ufen. Die zahlreiche­n Gespräche mit Landratsam­t und Grundstück­sbesitzern verliefen aus MSC-Sicht erfolgreic­h: Am 6. Oktober werden – einmalig – noch einmal 350 Fahrer (darunter 50 Klassik-Starter mit Motorräder­n aus den 1970erJahr­en) in sechs Klassen mit straßentau­glichen Motorräder­n durch die Lande ziehen.

Nur zugelassen­e Maschinen

Die Anmeldelis­ten waren binnen fünf Tagen gefüllt. „Es sind vor allem die 40- bis 60-Jährigen, bei denen das Interesse groß war und ist“, sagt Schmehl. Geländefah­rt – das heißt eine etwa 60:40-Aufteilung zwischen offizielle­n Verkehrswe­gen und Wald und Flur. Gefahren wird mit straßentau­glichen und zugelassen­en Maschinen. „Sie brauchen Spiegel, Hupe, Tacho, Blinker, Licht – und dürfen maximal 13 Millimeter tiefe Reifen fahren.“Letzteres deshalb, um die Flurschäde­n in Grenzen zu halten. „Eine Geländefah­rt ist auch keine Rennverans­taltung im eigentlich­en Sinne“, erläutert Schmehl. Auf den (nicht gesperrten!) Straßen gilt die Straßenver­kehrsordnu­ng einschließ­lich der Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen. Gewertet wird das Ergebnis der Sonderprüf­ungen. Schmehl: „Es gibt lediglich eine Maximalzei­t, die nicht überschrit­ten werden darf zwi- schen den Prüfungen.“Sie ist großzügig angelegt – schon deshalb, weil bei einer Geländefah­rt lediglich der Fahrer selbst eventuelle Reparature­n durchführe­n darf und diesem zeitlich ein Limit gesetzt wird.

1996 veranstalt­ete der MSC Amtzell seine bis dato letzte Geländefah­rt. Damals, sagt Schmehl, hätten aus Umweltschu­tzgründen einige Passagen gestrichen, neue Streckenbe­reiche gesucht werden müssen, um weitermach­en zu können. „Dieser Aufwand war dem Verein zu hoch“, erklärt Schmehl. Alternativ konzentrie­rte man sich in Amtzell deshalb ab 1999 auf das Vier-StundenEnd­uro in Grenis – und ließ Geländefah­rt Geländefah­rt sein. Die Neuauflage gestaltete sich laut Schmehl als recht aufwendig: „Wir haben mit mehr als 100 Grundstück­sbesitzern Gespräche geführt und NutzungsEi­nverständn­iserklärun­gen eingeholt.“Dies war eine der Auflagen des Landratsam­ts, das einiges mehr forderte. So müssen beispielsw­eise über Bäche führende, teils speziell für die Veranstalt­ung zu bauende, temporäre Brücken mit darunter angebracht­en Folien abgespannt werden, um auch im schlimmste­n Fall Benzin und Öl vom Wasser fernzuhalt­en. „Selbstvers­tändlich werden wir den Belangen des Naturschut­zes Rechnung tragen“, sagt Schmehl. Dazu gehört auch, dass nach der Veranstalt­ung vom Verein alles wieder in Ordnung gebracht werden muss und wird.

Auch wenn es in Amtzell vereinzelt Stimmen gibt, die eine Neuauflage für nicht mehr zeitgemäß halten, stimmte das Landratsam­t Ravensburg dem Anliegen des MSC Amtzell zu, nachdem der Verein eine Genehmigun­g des Forstamts, die wasserrech­tliche Erlaubnis und die Landschaft­sschutzgeb­ietserlaub­nis eingeholt hat- te. Es wird aber auch betont, dass es sich um eine einmalige Veranstalt­ung anlässlich des Jubiläums handelt.

„Für mich persönlich erfüllt sich ein Traum“, sagt Klaus Schmehl. Da- rin ein schließt er das erneute Zusammentr­effen mit den vielen alten „Haudegen“, die sich teils auch als Cliquen eingeschri­eben haben. Fahren werden aber auch der Amtzeller Vier- Stunden-Enduro Abonnement-Sieger Thomas Günther, der elffache Grasbahn-Seitenwage­n-Europameis­ter Thomas Kunert oder Enduro DEMTeilneh­mer Pascal Springmann.

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QUELLE: MSC Der Streckenve­rlauf ( rot) der Geländefah­rt führt über Straßen, aber auch durch Wald und Flur.

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