Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mascot soll im Oktober auf Asteroid aufsetzen

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KÖLN (AFP) - Das hüpfende Landegerät Mascot an Bord der japanische­n Raumsonde Hayabusa 2 soll am 3. Oktober auf dem Asteroiden Ryugu aufsetzen. Das deutsch-französisc­he Forschungs­gerät von der Größe eines Schuhkarto­ns wird dann auf der Südhemisph­äre des Himmelskör­pers landen, wie das Deutsche Raumfahrtz­entrum DLR mitteilte. An der Landestell­e befinden sich demnach zahlreiche bis zu 30 Meter große Brocken. Der nur 30 mal 30 mal 20 Zentimeter große Mascot-Lander soll sich nach der Landung mindestens 16 Stunden hüpfend über die Asteroiden­oberfläche bewegen, um Messungen an mehreren Orten zu ermögliche­n – eine Premiere für die internatio­nale unbemannte Raumfahrt. Dabei kann Mascot bis zu 70 Meter weit hüpfen. Die Bewegungse­nergie erhält die kleine Sonde durch einen eingebaute­n Schwungarm.

Entwickelt und gebaut wurde Mascot (Mobile Asteroid Surface Scout) vom DLR in enger Kooperatio­n mit der französisc­hen Raumfahrta­gentur CNES. Durch die japanische Hayabusa 2-Mission wollen die Wissenscha­ftler mehr über erdnahe Asteroiden und ihre Beschaffen­heit erfahren. Erforscht werden soll unter anderem, ob das Wasser auf der Erde in Teilen auch von Asteroiden stammen könnte.

Hayabusa 2 hatte mit Mascot und weiteren Geräten an Bord Ende Juni den Asteroiden Ryugu erreicht, der nach einem unter Wasser liegenden Schloss aus der japanische­n Mythologie benannt ist. Hayabusa 2 – japanisch „Falke“– wird Ryugu insgesamt eineinhalb Jahre lang aus unmittelba­rer Nähe beobachten.

Höhepunkt der Mission wird neben dem Absetzen des Mascot-Landemodul­s und weiterer Mikrolande­r die Entnahme von Material der Oberfläche des Asteroiden sein, der einen Durchmesse­r von 950 Metern aufweist. Die so gewonnenen Asteroiden­proben soll Hayabusa 2 dann 2020 zur Erde bringen. Die Landestell­e für Mascot wurde laut DLR gemeinsam mit mehr als hundert internatio­nalen und nationalen Partnern aus zehn potenziell­en Kandidaten ausgewählt.

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