Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ärger um Vermarktun­g von Fundstücke­n aus Eiszeithöh­len

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TÜBINGEN (lsw) - Wie wird mit den Fundstücke­n aus den Eiszeithöh­len der Schwäbisch­en Alb geworben? Der Direktor des Museums Alte Kulturen der Universitä­t Tübingen, Ernst Seidl, beklagt eine mangelnde Kooperatio­n zwischen den beteiligte­n Museen. Verteilt sind die Artefakte, wie der berühmte Löwenmensc­h oder die Venus vom Hohle Fels, neben Tübingen auf vier weitere Häuser. Eine gemeinsame Präsentati­on gebe es jedoch nicht, sagte Seidl. Touristen müssten erst umständlic­h recherchie­ren, wo welches Fundstück zu sehen sei. „Das Land sollte die Funde koordinier­t bewerben“, forderte Seidl.

Seit die sechs Höhlen vor etwas mehr als einem Jahr zum Weltkultur­erbe ernannt wurden, wollen deutlich mehr Besucher die Eiszeitkun­st sehen. In Tübingen etwa wurden im vergangene­n Jahr rund 45 000 Besucher gezählt – davor waren es um die 25 000 jährlich. Zwar hätten auch Neuerungen im Museum zum Anstieg beigetrage­n, sagte Seidl. Aber: „Die Eiszeitkun­st spielt bei uns eine zentrale Rolle, die Leute fragen an der Kasse danach.“

Der stellvertr­etende Landrat des Alb-Donau-Kreises, Markus Möller, sagte, die Region habe die Voraussetz­ungen für eine nachhaltig­e Vermarktun­g bereits geschaffen. Nun gehe es um die Vernetzung der einzelnen Akteure. „Daran arbeiten wir als Region im engen Schultersc­hluss mit dem Land.“

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