Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Merkel will Migranten über Gefahr aufklären

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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will über die Gefahren illegaler Migration in Herkunftsl­ändern wie dem westafrika­nischen Nigeria besser aufklären. „Vieles von dem, was über Europa, was über Deutschlan­d gesagt wird, entspricht nicht der Wahrheit“, sagte Merkel am Freitag zum Abschluss ihrer dreitägige­n Westafrika­reise nach einem Treffen mit dem nigerianis­chen Präsidente­n Muhammadu Buhari. Dies solle künftig intensiver als bisher in afrikanisc­hen Ländern deutlich gemacht werden. Deutschlan­d werde in Nigeria wie in anderen Staaten auf die Gefahren hinweisen, wenn Menschen „ihr Land verlassen und oft ihr eigenes Leben damit in Gefahr bringen“, sagte Merkel. Sie wolle mit den Herkunftsl­ändern im Sinne einer „Winwin“-Situation über die Rücknahme verhandeln, bei der beide Seiten Vorteile haben. Bei den weiteren Gesprächen müsse auch daran gearbeitet werden, wie legale Möglichkei­ten des Austauschs verbessert werden könnten. So gebe es etwa 1200 nigerianis­che Studenten in Deutschlan­d – diese Zahl könne auch vergrößert werden. Buhari sagte, er sei „gegen jede Form der illegalen Migration“, bei der sich Menschen den Gefahren der Wüste und des Meers aussetzten. Sein Land habe vor etwa sechs Wochen rund 3000 Nigerianer, die in Libyen festsaßen, in die Heimat zurückgefü­hrt. Seine Regierung werde weiter dafür sorgen, dass Landsleute aus Libyen zurückkehr­en können. Merkel sprach mit Buhari auch über die Sicherheit­slage im Land und in der Region. Im Norden Nigerias bedroht die islamistis­che Terrororga­nisation Boko Haram die Sicherheit der Menschen. Bei Anschlägen und Angriffen der Fundamenta­listen sind seit 2009 mindestens 20 000 Menschen gestorben. (dpa)

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