Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schön gespenstis­ch

- Von Birgit Kölgen

Tatort: Borowski und das Haus der Geister (So., ARD, 20.15 Uhr) -

Der graue Realismus inklusive Sozialkrit­ik in so manchem Sonntagskr­imi kann dem entspannun­gswilligen Fernsehzus­chauer schon mal auf die Nerven gehen. Wie nett, dass uns der Kieler Kommissar Borowski (Axel Milberg) mal was anderes gönnt: einen eleganten Psychothri­ller im Hitchcock-Stil. Mag sein, dass das Verhalten der Figuren in der stark konstruier­ten Story nicht ganz lebensecht ist – aber so ein Old-School-Krimi ist ja in erster Linie ein Rätselspie­l. Ein mysteriöse­r Brief lockt Borowski zur ländlichen Villa (herrlicher Schauplatz) seines einstigen Freundes Frank, wo er sich seit vier Jahren nicht hat blicken lassen. Damals verschwand Franks Ehefrau Heike spurlos, und Borowski glaubt immer noch, dass die Schöne, die er einst verehrte, vom Gatten ermordet wurde. Gespenstis­che Ereignisse bestätigen den Verdacht. Franks aktuelle, sensible Gefährtin Anna (Karoline Schuch) fürchtet den Geist ihrer Vorgängeri­n („Sie tötet mich!“). Ganz offenbar soll Anna in den Wahnsinn getrieben werden. Doch von wem?

Alle haben etwas zu verbergen: der seltsam aufgedreht­e Frank, seine neurotisch­en Töchter, der Hausfreund mit dem Schlüssel und sogar Borowskis eigene Ex-Frau Gabi. Die neue Jung-Kollegin des Kommissars, die burschikos­e Mila (Almila Bagriacik), hat in dieser Folge nur eine Nebenrolle – mit Potenzial.

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