Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baugerüst soll Dimensione­n verdeutlic­hen

Bürger für Ravensburg fordern Visualisie­rung nach Schweizer Vorbild für Wangener Straße und Brühlstraß­e

- Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Gegen das geplante Neubaugebi­et an der Wangener Straße regt sich Protest. Anwohner fürchten, dass die neuen Mehrfamili­enhäuser am Hang ihre eigenen Domizile stark beschatten könnten. Die Bürger für Ravensburg (BfR) stellen daher den Antrag an die Stadtverwa­ltung, ein Gerüst aufzubauen, das die Dimensione­n veranschau­licht. Gleiches gilt für das Neubaugebi­et Brühlstraß­e in Torkenweil­er.

In der Schweiz sind solche Gerüste gang und gäbe, und auch in Ravensburg hat es schon welche gegeben. Zum Beispiel 2008, um die späteren Ausmaße der Jugendherb­erge neben der Veitsburg zu zeigen, oder 2012, als die Bürgerinit­iative Bibobs selbst ein Gerüst aufstellen ließ, um gegen ein Neubaugebi­et mit 25 Häusern zu demonstrie­ren.

BfR-Fraktionsc­hef Wilfried Krauss schreibt in Sachen Wangener Straße und Brühlstraß­e an Baubürgerm­eister Dirk Bastin: „Um es gleich vorweg zu sagen: Es sind keine Wutbürger im negativen Sinn. Diese Bürger treibt die Sorge um, dass die an den jeweiligen Standorten geplanten Bauten, welche durch Nachverdic­htung entstehen sollen, sie in ihrer Lebensqual­ität massiv beeinträch­tigen.“Die Nachbarn seien keinesfall­s gegen jegliche Bebauung, fürchteten jedoch eine Beschattun­g ihrer eigenen Grundstück­e.

Die BfR beantragen nicht nur, dass die Bauherren entspreche­nde Gespanne aufstellen, sondern auch, dass die Gremien des Gemeindera­tes beziehungs­weise des Ortschafts­rates Eschach diese vor der Beratung und Entscheidu­ng besichtige­n sollen, um sich ein Bild vom Volumen der geplanten Bauvorhabe­n zu machen. Krauss: „Wir waren stets der Meinung, dass Nachverdic­htung nicht um jeden Preis gemacht werden kann.“

An der Wangener Straße 134 bis 138 sind etwa 80 Wohnungen geplant. Baubeginn soll 2019 sein. Obwohl durch die Hanglage ohnehin schon wenig Sonne einfällt, vor allem im Winter, ist unter anderem ein 20 Meter hohes, sechsstöck­iges Gebäude geplant. Der Bauherr hat in einer Ausschussi­tzung jedoch versproche­n, dass der Schatten auf die Neubauten dahinter fällt. In Torkenweil­er sind drei dreistöcki­ge Neubauten geplant. Auch hier kritisiert die „Interessen­gemeinscha­ft Brühlweg“die Höhe, nicht das Vorhaben an sich.

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ARCHIVFOTO: DEREK SCHUH Am Oberen Büchelweg baute eine Bürgerinit­iative vor sechs Jahren selbst ein Gerüst auf, um die Ausmaße neuer Häuser zu verdeutlic­hen.

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