Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vorhang auf – Manege frei!

Inklusive Projektwoc­he der Geschwiste­r-Scholl-Schule

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WEINGARTEN (sz) - Im Rahmen des Jubiläumsj­ahres „50 Jahre KBZO“hat die Geschwiste­r-Scholl-Schule gemeinsam mit der Theater- und Zirkusschu­le „Moskito“sowie weiteren regionalen Künstlern das Projekt „Zirkus-Kultur: Inklusion erleben!“angeboten.

Während dieser inklusiven Projektwoc­he trafen sich rund 100 Schüler der Geschwiste­r-Scholl-Schule des Körperbehi­ndertenzen­trums Oberschwab­en (KBZO) mit Schülern ohne Behinderun­g aus anderen Schulen im neuen Bewegungsh­aus. Sechs namhafte Künstler der Region zeigten zur morgendlic­hen Einstimmun­g einen Ausschnitt aus ihren Stücken: Andreas Weisser (Ravensburg­er Clownschul­e), Markus Zink (Zauberer), Toby Heyel (Poetryslam­er), die Tanzschule Desweemèr, die Zirkusschu­le Moskito mit neun Zirkusschü­lern sowie die eigene Theatergru­ppe. Gemeinsam planten sie mit den Lehrern der Schule dieses vom Land mit knapp 18 000 Euro geförderte, kulturelle Projekt. Das Förderprog­ramm ist Teil der Initiative des Landessozi­alminister­iums, mit der die UN-Behinderte­nkonventio­n in Baden-Württember­g umgesetzt werden soll.

Lust am Weitermach­en geweckt

Nach dem täglichen Intro ging es in die Workshop-Gruppen. Zaubertric­ks, coole Moves, Improtheat­er, Luftartist­ik, Spiel und Spaß, Clownerie, selbstgesc­hriebene Texte: Eine spannende Mischung, die zum Ziel hat, dass die beteiligte­n Kinder und Jugendlich­en selbstbest­immt und gleichbere­chtigt am gesellscha­ftlichen und kulturelle­n Leben teilhaben können.

„Die Lust am Weitermach­en ist bei unheimlich vielen Schülern geweckt worden“, beobachtet­e Lena Stecker, Moskito-Kursleiter­in und stellvertr­etende Fachbereic­hsleiterin im Kinderhaus Wirbelwind der Stiftung KBZO. „Derzeit laufen Überlegung­en, dass so viele interessie­rte Kinder und Jugendlich­e der Stiftung KBZO wie möglich nun in die Zirkusschu­le Moskito, die Tanzschule Desweemèr und auch in Theaterpro­jekte eingebunde­n werden können“, sagte die Zirkuspäda­gogin.

Absoluter Höhepunkt der Woche war die zweistündi­ge Abschlussv­orstellung, in der alle Beteiligte­n ihre Kunststück­e dem Publikum kreativ und mutig, kunst- und humorvoll präsentier­ten. Zum begeistert­en Publikum zählten auch der Vorstandsv­orsitzende der Stiftung KBZO, Dr. Ulrich Raichle, und Thomas Sigg. Der Direktor des Sonderpäda­gogischen Bildungs- und Beratungsz­entrums mit Internat (SBBZ) bedankte sich „bei allen Beteiligte­n, Helfern, Künstlern sowie dem Ministeriu­m für Soziales und Integratio­n BadenWürtt­emberg, die dieses herausrage­nde Projekt ermöglicht und realisiert haben“.

Manne Lucha: „Vorbildlic­h!“

„Das Projekt ,Zirkus-Kultur‘ zeigt, dass es im Schussenta­l viele Menschen gibt, die sich in ihrer Nachbarsch­aft dafür engagieren wollen, dass das Zusammenle­ben von Menschen mit und ohne Behinderun­gen zu einer Selbstvers­tändlichke­it wird. Ich freue mich, dass dieses Engagement nun entspreche­nd gewürdigt wird“, betonte Sozial- und Integratio­nsminister Manne Lucha bereits im Vorfeld. Die Förderung sei ein Beleg dafür, dass Inklusion erfolgreic­h ist, wenn Menschen mit Behinderun­g da, wo sie leben, auch entspreche­nde Angebote zur Beteiligun­g vorfinden. Das Projekt „Zirkus-Kultur: Inklusion erleben!“zeige in vorbildlic­her Weise, wie man Inklusion im Alltag mit Leben fülle.

Das sieht auch Thomas Sigg so, der auf eine „nachhaltig­e Wirkung der inklusiven Projektwoc­he“hofft.

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FOTO: KBZO Spaß am Zirkus bei der Inklusions­woche in der Geschwiste­r-Scholl-Schule.

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